: thema des tages
Der Hamburg-Berlin-Vergleich
Angesichts der katastrophalen Haushaltslage Berlins muss immer wieder der Vergleich mit anderen Bundesländern und Städten herhalten, um die eine oder andere Ausgabenkürzung zu begründen. Dabei werden oft Äpfel mit Birnen verglichen – wie immer, wenn mit Statistik Politik gemacht werden soll. Am ehesten eignet sich noch der Vergleich Berlins mit dem Stadtstaat Hamburg. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat eine kurze Finanzanalyse beider Städte vorgelegt, aus der wir heute signifikante Zahlenvergleiche vorstellen. Tenor: Berlin gibt zu viel Geld für die Verwaltung der Verwaltung aus. In dieser Einschätzung unterscheidet sich das DIW kaum von der Senatsfinanzverwaltung, in anderen Bereichen kommt das DIW jedoch zu anderen Schlussfolgerungen als Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD). So gab Berlin im Jahr 2001 nach Angaben der Finanzverwaltung 800 Mark je Einwohner für seine Hochschulen aus, Hamburg jedoch nur 700. Für Sarrazin ein Grund zum Sparen, während das DIW die zentrale Bedeutung von Wissenschaft und Forschung betont. Die Bezugsgröße Einwohnerzahl sei in diesem Fall wenig hilfreich, argumentiert das DIW, aufgrund anderer Kriterien ergäbe sich keine Besserausstattung Berlins.
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