taz Talk über Tabuthema : Schwules Leben in der DDR
Jürgen Lemke schrieb über Homosexualität und veröffentlichte die Geschichten schwuler Männer in der DDR. Im taz Talk spricht er über die aktuelle Relevanz seines Buchs sowie homosexuelles Leben in der DDR und nach der Wende.
Es war das erste und gleichzeitig letzte Buch über schwules Leben in der DDR. Sein Autor spricht im taz Talk über die Entstehungsgeschichte, Resonanz und Relevanz für heute.
Wann: Mi, 17.04.2024, 19 Uhr
Einlass: ab 18:30 Uhr
Wo: taz Kantine
Friedrichstr. 21
10969 Berlin
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Eintritt frei. Spenden erbeten
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Platzreservierung erforderlich
Die Teilnahme ist nur mit einem im Voraus gebuchten Ticket möglich. Wir bitten Sie daher um eine Anmeldung über das unten aufgeführte Ticket-Portal. Der Eintritt ist kostenlos.
Die Kantinenveranstaltung wird live auf YouTube gestreamt.
Im 1989 erschienenen Buch „Ganz normal Anders. Auskünfte schwuler Männer” hat der Autor Jürgen Lemke 14 Lebensgeschichten gesammelt, die homosexuellen Erfahrungen im Kontext gesellschaftlicher Stigmatisierung behandeln. Obwohl die DDR den Paragraphen 175 des Strafgesetzbuchs früher als die BRD abschaffte, war ein Coming-Out eine Seltenheit.
Die Berichte reichen von Charakterisierungen schwulen Lebens in Stadt und Land über die Kindheitserinnerungen Charlotte von Mahlsdorfs bis hin zu KZ-Erfahrungen der Rosa-Winkel-Träger. Inzwischen ist „Ganz normal anders” zu einem Stück Geschichte geworden, das Erfahrungen zu einer Zeit erzählt hat, zu der sie in der Öffentlichkeit quasi nicht existierten.
Seine Arbeit an dem Buch begann Lemke schon Anfang der 1980er Jahre. Doch das Titelannahmeverfahren verzögerte sich, sodass es erst kurz vor dem Ende der DDR erschien. Auf Grundlage seines Buchs schrieb er das Theaterstück „Männerbiographien in der DDR. Ich bin schwul”, das 1990 im Theater im Palast in Ost-Berlin inszeniert wurde.
Im taz Talk sprechen wir mit dem Autor über die Entstehungsgeschichte und aktuelle Relevanz seines Buchs sowie homosexuelles Leben in der DDR und nach der Wende.
Gäste:
🐾 Jürgen Lemke, geboren 1943 in der Niederlausitz, lebt seit 1964 in Berlin. Er studierte Ökonomie, erhielt in der DDR jedoch ein de-facto Berufsverbot, auch wegen seiner sexuellen Orientierung. Nach der Wende studierte er Pädagogik und erlangte eine Approbation als Psychotherapeut. Seinen Ruhestand – der keiner ist – nutzt der 79-Jährige für sein Filmprojekt über sexuelle Umerziehung im Konzentrationslager.
🐾 Quirin Hacker ist taz lab-Redakteur.
Dieser taz Talk findet im Rahmen der taz lab Warm-up Talks statt. Fragen des Publikums sind vor und während des Talks hocherwünscht.
Empfohlener externer Inhalt
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