piwik no script img

taz🐾sachenTwitter-Ärger bei „Futurzwei“

Die neue Ausgabe von taz Futurzwei „Gegen Moral“ war noch nicht an den Kiosken, da sorgte ein Tweet von Luisa Neubauer für Aufsehen. Sie beschwerte sich, dass im Fragebogen an den Pianisten Igor Levit eine Frage lautet: Warum haben Weltretter keinen Humor? „Ich will das jetzt nicht persönlich nehmen“, schrieb die Initiatorin von Fridays for Future Deutschland, „aber ENTSCHULDIGUNG?!? Unhaltbare These.“ Knapp 500 Leute stimmten ihr zu. Darauf folgte eine Diskussion, in der Schauspieler Marcus Mittermaier („München Mord“) schreibt: „Rettet diesen Planeten! Ob ihr dabei Witze reißt oder nicht, ist mir scheißegal.“ Jens Siegert, der langjährige Leiter des Moskau-Büros der Böll-Stiftung, konterte: „Ohne Witze wird das nicht klappen. Sowas geht nur im Kino humorlos.“

Womit wir bei den Bildern sind. „Die fliegende Bratwurst und Rambo im Angesicht der Bratwurst, das ist so herrlich absurd“, sagt Eberhard Plümpe, taz-Leser. taz Futurzwei-Bildchef Mathias Königschulte hat die Wurstcollagen des Künstlers Beni Bischof entdeckt, und unsere Fotografin Anja Weber ist zurück aus Ägypten.

Das Titelfoto ist aber gar nicht lustig. Es zeigt Iggy Pop, wie er sich bei einer Performance den Bauch aufschlitzte. Der Titel „Gegen Moral“ wendet sich gegen die Dauerempörung im Land. Dass die einen gleich „Nazi“ rufen und die anderen „linksgrünversiffter Ideologe“. Igor Levit weist im Heft zurück, dass Weltretter keinen Humor haben: „Dieser Ansicht sind doch eh nur zu Twittertrollen mutierte Chefredakteure“, schreibt er. Namen nennt er nicht. Peter Unfried

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen