taz🐾sachen: Es wird scharf geschossen
Am Donnerstag wurden Bundeswehranzeigen auf taz.de ausgespielt. Die Entscheidung der Geschäftsführung, diese Anzeigen erstmals auch digital zuzulassen, hat in Verlag und Redaktion Debatten ausgelöst. Schließlich ist die taz keine Zeitung wie jede andere. Die Auseinandersetzung nicht nur mit dem redaktionellen Teil, sondern auch mit Anzeigen gehört zur taz seit der Gründung.
In der Printausgabe erscheinen seit 1998 unregelmäßig Anzeigen des Verteidigungsministeriums. Darauf gab es viel Kritik, Abo-Kündigungen und Kündigungen der Genossenschaftsanteile. Mitarbeiter*innen aus Verlag und Redaktion haben sich vorab gegen die Veröffentlichung der digitalen Anzeigen ausgesprochen: Das Internet vergesse und verzeihe nichts. Ein Shitstorm könne ungeahnte Ausmaße annehmen und benötige personelle Kapazitäten. Nichtsdestotrotz haben sich Geschäftsführung und Abteilungsleitung der Anzeigen für die Ausspielung entschieden.
Die taz-Mitarbeiter*innen haben diverse Auffassungen, selten werden Entscheidungen zur Zufriedenheit aller getroffen. So auch in diesem Fall: „Das Schalten von Bundeswehranzeigen [hat] die taz vermutlich mehr gekostet, als es ihr eingebracht hat – nämlich massenhaft Kündigungen“, ist eine Position. „Wer Anzeigen der Bundeswehr bei uns verhindern will, blockiert damit einen Weg, dass die angeblich ja nur rechtsdumpfe Bundeswehr auch gezielt bei Leuten aus dem linkeren Spektrum werben kann (…)“ eine andere. Wir freuen uns über einen regen Austausch mit unseren Leser*innen auf: taz.de/hausblog. (nis)
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