taz🐾sachen: taz ist nicht in der Sackgasse
Die taz sei künftig in einer Sackgasse zu finden, haben wir jüngst an dieser Stelle vermeldet. Das war angesichts des bisherigen Verkehrslärms in Checkpoint-Charlie-Nähe als frohe Botschaft gedacht. Es konnte aber auch einen falschen Eindruck vermitteln. Die taz in der Sackgasse! Ohne Ausweg und Zukunft! No way out? Millionen schwere Fehlinvestition? Kann das sein?
Los also zu einer fact-finding mission, einem Ortstermin. Und der zeigt: Die südliche Friedrichstraße, wo die taz künftig zu finden ist, endet für Autos zwar tatsächlich abrupt an den Pollern einer anschließenden Fußgängerzone. Der taz bleibt dennoch ein Ausweg via der unmittelbar davor querenden Franz-Klühs-Straße. Und das ist nicht irgendein Ausweg, sondern der politisch mehr als korrekte: Franz Klühs war Sozialdemokrat (gut), Redakteur (noch besser) und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus (besser geht’s nicht). Aber dann ist da dieses runde rot-weiße Verkehrsschild, das die Klühs-Straße als Einbahnstraße ausweist. Vom neuen taz-Zuhause Friedrichstraße ist Abbiegen nur nach rechts erlaubt. Es wird also immer schlimmer: Die taz nun auch auf Rechtskurs? Und das ausgerechnet im grün-regierten Kreuzberg. Dort, wo es schon komisch klingt, Radrowdies an Paragraf 8 der Straßenverkehrsordnung zu erinnern: „Rechts vor links!“
Es ist ein kleines Zusatzschild unter dem Einfahrtsverbot, das aufatmen lässt: „Fahrräder frei“. Linksabbiegen geht also auch am neuen Standort – jedenfalls für Radler, und welcher aufrechte taz-Öko ist schon mit dem Auto unterwegs? (mkr)
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen