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stefan wewerka

„Uomo universale“ und „Alltagskind“

Der Gründer des Deutschen Architekturmuseums, Heinrich Klotz, nannte Stefan Wewerka einen „Uomo universale“ der Renaissance. Der 1928 geborene, unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg an der Berliner Hochschule der Künste ausgebildete Architekt bezeichnet sich selbst lieber als „Alltagskind“. Seiner scharfen Beobachtungsgabe ist der Erfolg geschuldet, den er nach seiner Abkehr vom Bauen in den 1960er-Jahren als Zeichner und Bildhauer sowie als Möbel- und Modedesigner hatte: Ein sich verbeugender Arc de Triomphe und zerschnittene Münzen, ein dreibeiniger Stuhl und vielseitige Jacken werfen Schlaglichter auf den Drang, das Gesehene stets neu zu überdenken. Gelegentlich kam Wewerka auf seine ursprüngliche Ausbildung zurück, wie beim Dokumenta-Pavillon von 1986, der heute am Aasee im westfälischen Münster steht. Eigentlich, so gestand der vielseitig Begabte an anderer Stelle, gehöre seine Leidenschaft der Schauspielerei. Wer ein Gespräch miterlebt, ahnt, dass Wewerka auch in dieser Disziplin der Beifall gewiss gewesen wäre. MIKAS

Möbelhersteller: TECTA und Montana Møbler, www.TECTA.de, www.montana.dk (unter anderem bei Modus, Wielandstr. 27–28, Berlin-Wilmersdorf)

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