startrampe:
Die Wut des kleinen Mannes bricht sich mal wieder Bahn in Nik Cassavetes‘ John Q. Denzel Washington stürmt darin als Titelheld in die Notaufnahme eines US-amerikanischen Krankenhauses und nimmt ein paar Geiseln. Erzwingen will er damit eine Herztransplantation für seinen Sohn, die ihm von der Klinik bisher verweigert wurde, weil Papa, trotzdem er drei Jobs macht, nicht genug Geld hat. Das Gesundheitssystem in den Vereinigten Staaten hätte sicher subtiler kritisiert werden können, und Cassavetes, der Sohn, hat auch schon bessere Filme gemacht, zum Beispiel She‘s So Lovely, der hier unter dem bekloppten Titel Alles aus Liebe zu sehen war. Actionreich ist dieser dennoch.
Mit einem Haufen britischer Schauspieler besetzt hat Robert Altman seine historische Society-Studie Gosford Park. Zur Zeit zwischen den beiden Großen Weltkriegen trifft sich eine Gesellschaft zur Jagd auf einem englischen Landsitz. Ein Mord geschieht und drängt nach Aufklärung, doch der eigentliche Fokus des Films richtet sich auf die komplizierten Beziehungen zwischen den Adligen und den Bediensteten des Hauses. In denen ist die Macht nicht immer so verteilt, wie man annehmen könnte, ganz zu schweigen von den Auseinandersetzungen, die es um sie gibt. Doch umgekehrt hat sich am Ende nichts.
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