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Die Kritiker überschlugen sich mit geistreichen Wortspielen, um Oliver Parkers Kinoversion Ernst sein ist alles des gleichnamigen Theaterstücks von Oscar Wilde zu verreißen. „Champagner in Spülwasser verwandelt“, tobte der Evening Standard, und „Remake would drive Oscar wild“. Dabei ist doch alles ganz harmlos: Die Fleisch gewordenen Stereotypen des englischen Gentleman Algy und Jack , die hier immer mal wieder unter dem Pseudonym „Earnest“ versuchen, ihrem drögen Dasein zumindest zeitweilig zu entfliehen, sind mit Rupert Everett und Colin Firth passend besetzt, und ihre Dialoge strahlen den typisch intelligenten Wilde-Humor aus. Wer das Original nicht lesen möchte, ist also mit der Filmversion bestens bedient.

Father Graham Hess (Mel Gibson), der seit dem Unfalltod seiner Frau mit seinen zwei Kindern und Bruder Merrill (Joaquin Phoenix) zurückgezogen auf seiner Farm lebt und der Kirche den Rücken gekehrt hat, findet eines Tages rätselhafte Kornkreise in seinem Maisfeld. Schnell wird klar, das diese Signs – Zeichen nur von Außerirdischen stammen können. Hollywoods Spezialist für das Übersinnliche, Regisseur M. Night Shymalan (Unbreakable, The Sixth Sense) hat mit Signs diesmal zwar nur ein B-Movie abgeliefert – aber ein gutes.

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