specht der woche: Rabbiner bei der Bundeswehr
Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet (un-)regelmäßig den „Specht der Woche“
Im Deutschlandfunk habe ich gehört, dass das Kabinett der Einführung von Militärrabbinern zugestimmt hat. Auf meinem Bild habe ich deswegen einen Rabbiner gemalt, die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und ein Gewehr. Bisher gab es bei Einsätzen der Bundeswehr im Ausland immer nur eine katholische und eine evangelische Seelsorge. Der Zentralrat der Juden soll jetzt ein Vertrag mit der Bundeswehr aushandeln.
Ich finde es gut, wenn jetzt auch Rabbiner den Leuten bei der Bundeswehr zur Seite stehen. Ich weiß, dass viele ein Trauma haben, wenn sie in Kriegsgebieten sind, und da ist es wichtig, eine Person zum Sprechen zu haben. Jeder und jede in der Bundeswehr soll an das glauben können, was er oder sie will. Deswegen ist es wichtig, dass auch Rabbiner dabei sind.
Man muss aber darauf achten, dass die Rabbiner gut geschützt sind. Weil die Gebiete, in die sie gehen, gefährlich sind. Und weil es in der Bundeswehr ja immer wieder Probleme mit Rechten und Rechtsextremismus gibt. Daran muss die Bundeswehr arbeiten und die Rabbiner müssen gut vorbereitet werden.
Eigentlich wäre es mir lieber, man bräuchte gar keine Bundeswehr mehr, aber ich glaube, dass sie manchmal wichtig ist. Es gibt Orte auf der Welt, an denen schlimme Sachen passieren, und die Bundeswehr kann in manchen Situationen vielleicht helfen. Protokoll: ssp
Unter taz.de/specht können Sie die Spechts der vergangenen Monate nachlesen und den neuen Specht-Podcast hören.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen