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sieben sachen

Leitet einen Workshop: die palästinensische Aktivistin Farah Barqawi Foto: Martin Pauer

Freiräume für Gefährdete

Mehr als 70 Städte gehören weltweit zum International Cities of Refuge Network (ICORN), einem Städteverbund, der gefährdete Künst­le­r*in­nen unterstützt. Mit einer Reihe von Partnern veranstaltet ICORN in Berlin nun das digitale Festival Re:­Wri­ting the Future. Neben Gesprächen mit renommierten Schrift­stel­le­r*in­nen (u. a. Swetlana Alexijewitsch und Herta Müller) und Menschenrechtsaktivisten (u. a. Wolfgang Kaleck) gibt es (registrierungspflichtige) Online-Workshops, u. a. mit Einrichtungen wie Forensic Architecture, Wir Machen Das und Arts of the Working Class.

rewritingthefuture.org: 25.–28. 2., kostenlose Livestreams

Im eigenen Körper ankommen

Als Medhat Aldaabal, Mouafak Aldoabl und Haidar Darvish, drei geflüchtete syrische Tänzer, 2017 in Berlin gemeinsam auftraten, war das eine Erweiterung ihrer Erfahrungen: Keuchende Männer, die sich gegenseitig berühren, sind auf Syriens Bühnen Tabu. 30 Monate später setzt der israelische Choreograf Nir de Volff seine Erkundungen über aus dem Nahen Osten nach Europa Geflüchtete fort und fragt in „Come as you are # teil 2“, wo die drei Protagonisten heute stehen – künstlerisch, menschlich, gesellschaftlich.

dringeblieben.de, 25. 2., 19 h –26. 2., 23 h, 5–12 €

Strategien des Widerstands

Milo Rau verbindet in seinem aktuellen Film „Das neue Evangelium“ zwei Ebenen: ein Passionsspiel in historischen Kostümen mit einem Schwarzen Jesus und eine Betrachtung des heutigen Elends der Tomatenpflücker in Süditalien. In der Film- und Debattenreihe „School of Resistance“ der AdK geht es fünf Tage lang um künstlerische Strategien des Widerstands (u. a. mit Édouard Louis, Georg Seeßlen, Kathrin Röggla, Klaus Theweleit und Dorothee Wenner). Dazu gibt es eine Milo-Rau-Retrospektive und alle seine sechs Filme sind umsonst zu sehen.

www.adk.de, 24.–28. 2., kostenfrei

Gegen den Strich

Mitten in der Wüste entsteht ein vermeintliches Paradies für Vergnügungshungrige: Kurt Weills und Bertolt Brechts gegen den Strich gebürstete Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ kommt beim Digital-Festival „Die Goldenen Zwanziger“ der Berliner Philharmoniker auf die Bühne (20. 2., 19 Uhr). Ein Fokus liegt auf Kurt Weills Werk.

www.digitalconcerthall.com, das Festival läuft bis zum 27. 2.

Der Nachwuchs performt

Das Festival Open Spaces ist ein Schaufenster für die junge Tanzszene. Jetzt werden Arbeiten präsentiert, die im Vorjahr nur zum Teil aufgeführt werden konnten: David Blooms „Alles Vergängliche“ als Livestream, eine Online-Premiere von „Bee Dances“ und ein Video von Julian Webers „Allongé“.

www.tanzfabrik-berlin.de, 25.–28. 2., kostenlos

Posten und schreiben

Intellektuelle Debatten werden zunehmend im Netz geführt, und taz-Redakteurin Doris Akrap fragt Au­to­r*in­nen in einer Podcast-Reihe für das Literaturforum im Brecht-Haus nach ihren Social-Media-Gewohnheiten: Wem folgen sie, welche Inhalte posten sie (und warum) und welche Rückwirkungen hat das auf ihr literarisches Schaffen? U. a. mit Jan Brandt, Paula Fürstenberg, Tijan Sila, Donat Blum, Asal Dardan (ab 24. 2.) und Stefanie Sargnagel (ab 26. 2.).

Video-Podcasts unter: lfbrecht.de/posten-und-schreiben

Sprechen und laufen

Miteinander zu reden ist gerade ungemein wichtig. Weil persönliche Treffen aber schwierig sind, hat sich das Berliner Ensemble etwas ausgedacht: Interessenten schicken ihre Telefonnummer ans BE, um bei einem gemeinsamen Spaziergang auf Distanz mit eine*r/m BE-Mitarbeiter*in ein Gespräch über Theater und die Gesellschaft führen.

26. 2., 17 Uhr. Mail vorab an: einblicke@berliner-ensemble.de

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