: serge klarsfeld
Sein letzter Fall
„Es verschafft mir Genugtuung, dass die Namen der Kinder noch einmal feierlich in einem französischen Gerichtssaal verlesen werden“, sagt Serge Klarsfeld. Frankreichs hartnäckigster Nazi-Jäger wird laut Nachrichtenagentur AP heute zum letzten Mal als Anwalt in einem Prozess gegen einen NS-Verbrecher auftreten. Zusammen mit seiner aus Deutschland stammenden Frau Beate hat Serge Klarsfeld die juristische Verfolgung der schlimmsten Kriegsverbrecher in Frankreich auf den Weg gebracht.
So übergab er im Jahr 1973 der Justiz Beweise gegen den Angehörigen der Vichy-Miliz, Paul Touvier, der schließlich verurteilt wurde. Auch den Polizeichef von Vichy, René Bousquet, versuchte Klarsfeld vor Gericht zu bringen. Doch die französische Staatsspitze, allen voran der damalige Präsident François Mitterrand, setzte alles daran, die Auseinandersetzung mit dem Kollaborations-Regime zu verhindern und dem Ritter der Ehrenlegion einen Prozess zu ersparen. 1993 wurde Bousquet von einem geistig Verwirrten erschossen. Klarsfelds Recherchen über den „Judenbeauftragten“ der Präfektur der Gironde, Maurice Papon, führten dagegen wieder zum Erfolg. Ihn konnten seine politische Freunde, die ihn immerhin noch zum Haushaltsminister machten, nicht vor einer Verurteilung schützen.
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