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schwarzarbeit und arbeitslosigkeit

Was die Hartz-Kommission unter der „Ich-AG“ versteht

Die von der Regierung eingesetzte Reformkommission unter Leitung von VW-Personalchef Peter Hartz will mit 13 „Reform-Modulen“ die Arbeitslosigkeit bis Ende 2005 halbieren. Einer der Vorschläge ist ein neues Modell der Selbstständigkeit, mit dem sich Schwarzarbeit nicht mehr lohnen soll: Arbeitslose sollen sich als „Ich-AG“ oder „Familien-AG“ selbständig machen und bis zu 20.000 Euro im Jahr zusätzlich zur Abeitslosenunterstützung hinzuverdienen können. Sie müssen dafür eine Pauschalsteuer von 10 Prozent abführen und keine Sozialabgaben zahlen. Nur ein Teil der Einnahmen wird auf das Arbeitslosenunterstützung angerechnet.

Der frühere Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU) bezeichnet diesen Vorschlag als „eine neue Form der Schwarzarbeit mit staatlicher Unterstützung“. Für jeden Handwerksmeister sei es dann klug, sich arbeitslos zu melden und eine Ich-AG zu gründen, um Steuern und Sozialabgaben zu sparen. WAHN

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