: sabrina setlur
Alles Fotzen, außer Mutti
Am Anfang war die Anmache. „Für mich bist du die Sahnetorte, ich möchte dich mal probieren“, so gingen die Rapper Moses Pelham und Thomas Hofmann Anfang der Neunziger in ihrem Hit „Schwester, Schwester“ ihre spätere Kollegin an. „Ja klar“, entgegnete die, sie würden gerne „ihr Badewasser saufen“.
Heute zählt Sabrina Setlur, 27, zu den erfolgreichsten Popstars der Republik. Zunächst unter dem Pseudonym „Schwester S“, später unter ihrem bürgerlichen Namen machte die Rapperin aus der Frankfurter Vorstadt in den 90ern Karriere, protegiert vom Rödelheimer HipHop-Produzenten Moses Pelham. Dem Strippenzieher hinter den Kulissen ist es zu verdanken, dass der rüde, aber doch authentische Ton der Gosse Einzug gehalten hat in die bis dahin eher saubere Welt der deutschen Popmusik. Das zeigen auch die Texte von Setlur, deren Tenor lautet: Alles Fotzen, außer Mutti. Auch wenn sie ihre Prollkluft aus Mädchentagen mit der Zeit gegen Designerkonfektion von Prada und Gucci tauschte, in ihren Rap-Texten ist Sabrina Setlur ihrem Stil stets treu geblieben: „Wie Scheiße auf’m Klo ist die Scheiße von Tic Tac Toe“, reimte sie einst fröhlich über die Musik ihrer damaligen Konkurrentinnen und erging sich in Tötungsfantasien: „Ich pack euch in’n Sack, und schmeiß den ganzen Sack ins Wasser; die Dicke quillt dann weiter auf, und die bunten zwei werden blasser.“ BAX
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