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"Liebe taz..."Himmelschreiendes Unrecht für Togoer -betr.: "Zurück unter die westafrikanische Diktatur", taz-Bremen vom 23.10.1997

Betr.: „Zurück unter die westafrikanische Diktatur“, taz vom 23.10.1997 Wie wäre es, wenn Herr Borttscheller mal nach Togo abgeschoben würde? Es zeigt sich, wie wichtig Solidaritätsarbeit zugunsten der Betroffenen und solidarische Zusammenarbeit der Menschenrechtsgruppen untereinander ist. Vielleicht wäre der Mann aus Togo dann nicht in den drohenden Tod abgeschoben worden.

Es ist ein himmelschreiendes Unrecht, wenn politisch Verfolgte in solch eine Lage gebracht werden, obwohl Senator und Behörden genau wissen müssen, was ihnen droht. Der Bundesregierung ist bekannt, daß in Togo ein undemokratisches System herrscht. Sie hat bekanntlich deswegen die Entwicklungshilfe gestoppt. Die einzige Antwort kann nur lauten, daß die Menschen als politisch Verfolgte in der BRD anerkannt werden.

Was ist aus dem Grundgesetz unserer Mütter und Väter geworden? Wo ist der Geist des Antifaschismus in diesem Lande geblieben? Vielleicht kennt Herr Borttscheller diesen Geist nicht. Wie sonst könnte er es mit seinem christlichen Gewissen vereinbaren, einem Menschen in Not die Hilfe zu verweigern? Josef und Maria reisten einst nach Bethlehem. Ohne Asylgewährung wären sie nicht weiter gekommen. Bettina Fenzel

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