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"Liebe taz..." Subventionen für Siemens - betr.: Siemens Umzug zur Uni

Betr.: Siemens-Umzug zur Uni

„Die Siemems AG (ist) europaweit führend im Umweltschutz“ und „wir benötigen (in Bremen Uni-Ost) eine marktgerechte Immobilie“...

Das sind Zitate und Aussagen der Münchener Konzernleitung in der Auseinandersetzung unserer Bürgerinitiative um einen ökologischen Kompromiß in Uni-Ost. Was wir davon gehalten haben, ist immer wieder von uns in die Öffentlichkeit gebracht worden, und davor haben wir den Senat und die politisch Verantwortlichen in Bremen stets gewarnt.

Das ökologisch wertvolle Biotop Uni-Ost wurde wegen der Siemens-Ansprüche vorschnell und völlig zerstört. Siemens beansprucht statt früher sechs Hektar noch ganze 2,4 Hektar und verlangt von Bremen den Ankauf des maroden Siemens-Hochhauses für den unverschämten Preis von 20 Millionen Mark.

Wie es weitergehen wird, erfahren wir im Geschäftsbericht: Siemens hat im Geschäftsjahr 1995/1996 6.000 Stellen abgebaut, seinen Bilanzgewinn um 20 % auf 2,5 Milliarden Mark gesteigert und wird im neuen Geschäftsjahr weitere 6.000 Arbeitsplätze ins Ausland verlagert.

Nach der großen Umweltzerstörung in Uni-Ost folgt dann der zweite Teil mit der Verscherbelung der „marktgerechten Immobilie“ im Technologiepark, nachdem dort die großzügigen Subventionsgelder vom kapitalkräftigsten Konzern der Bundesrepublik kassiert worden sind. Die Bremer Bürger werden wohl auch diese Kröte schlucken müssen – dank unserer unfähigen Politiker.

Gerold Janssen, Dieter Mazur, Bürgerinitiative Uni-Ost

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