performance des tages: rivaldo:
Der Stürmer des FC Barcelona schleppte sich mehr schlecht als recht durch die Saison der spanischen Primera División, quälte sich mit Verletzungen, doch rechtzeitig zur Weltmeisterschaft ist Rivaldo Vitor Borba Ferreira (30) wieder fit geworden. „Ich habe keine Schmerzen mehr“, diktierte er vor dem Match gegen die Türkei den brasilianischen Reportern, um dann mit seinem kongenialen Partner Ronaldo aufzuspielen – jedoch längst noch nicht so virtuos, wie man das von dem stürmenden Stabreim („RiRo“) erwarten durfte.
Gewohnt präzis schlug Rivaldo jedoch die Flanke zum ersten Tor der Brasilianer. Ronaldo hielt einfach nur den Schlappen hin. Den Elfmeter zum 2:1 besorgte Rivaldo ohne Hilfe (Ronaldo saß schon auf der Bank). Aber da war sie wieder, jene funktionale Leichtigkeit, mit der beide die Seleçao ins Finale der WM 1998 geführt hatten. Damals brach die Achse der Zauberfüße freilich. Ronaldo, geschwächt von nächtlichen Schüttelkrämpfen und unter Einfluss von starken Schmerzmitteln stehend, warf lediglich einen Schatten seiner selbst aufs Feld des Stade de France. Rivaldo wurde trotzdem ins WM-Team der besten Kicker berufen.
Mit Finalspielen hatte der Maradona-Verehrer bislang wenig Glück. Als Brasilien in Atlanta den Nigerianern Olympiagold überlassen musste, wurde ihm die Schuld gegeben. Rivaldo dribbelte sich durch das Spalier der Kritiker und wurde „Weltfußballer des Jahres 1999“.
Die Bürgschaft beider Stürmer ist hoch. Die astronomische Summe ergibt sich aus der grenzenlosen Hoffnung Brasiliens auf den Titel und der Nichtberufung solcher Fachkräfte wie Amoroso, Elber und Romário. Noch ist Ronaldo, glaubt man Trainer Scolari, nur zu 70 Prozent fit. Auch Rivaldos Leistungsfähigkeit liegt noch nicht im dreistelligen Bereich. Die Brasilianer, heißt es, sind derzeit zu einem Volk von Mathematikern geworden. Spezialgebiet: Prozentrechnung. MV
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