opposition kopflos: Willkommen in der Wüstenei
Was haben sie triumphiert: SPD und GAL vereinigten am Sonntag bei der Bundestagswahl 58 Prozent der Zweitstimmen auf sich, die Rechtsparteien lagen mit schnöden 39 Prozent weit zurück. Doch ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo die Voreiligsten schon wieder vom nahen Machtwechsel reden, schwächt sich die Opposition in Hamburg selbst.
Kommentar von PETER AHRENS
Durch die Wechsel beider Parteichefs auf die bundespolitische Bühne hinterlassen SPD und GAL in Hamburg etwas, das man mindestens als Vakuum, vielleicht auch als Wüstenei bezeichnen kann. SPD-Vorturner Scholz war im ersten Oppositionsjahr der Spiritus Rector, derjenige, der alle Fäden in der Hand hielt. Mit dem Hineinfinden in seine neue Aufgabe im Bund ist er auf lange Sicht voll ausgelastet. Ein Statthalter in Hamburg ist weit und breit nicht zu erkennen. Der redliche Fraktionschef Uwe Grund hat nicht die Ausstrahlung und wohl kaum die taktische Finesse, Nachdrängende wie die Abgeordneten Michael Neumann oder Ingo Egloff noch lange nicht die Statur und teilweise auch nicht den Rückhalt in der Partei.
Die GAL vor Ort verliert mit dem Abgang ihrer Fraktionschefin Krista Sager ihre letzte prominente Figur. GAL-Parteichefin Anja Hajduk ist ebenfalls in Berlin und muss sich ihren Bekanntheitsgrad erst erarbeiten.
So muss die Opposition wohl darauf vertrauen, dass sich die Regierung weiter selbst zerlegt.
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