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montagskolumne: meinhard rohr zur lage der nation im spiegel seines wissens

Am Freitag kehrte der Kanzler von seiner Lateinamerikareise nach Mexiko, Brasilien und Argentinien zurück. Dort hat Gerhard Schröder die Zukunft, das Morgen, das Kommende gesehen. Deutschland ist schon heute das Bulgarien Europas. Bald wird es das Lateinamerika des Nordens, wenn nicht der Süden der Ersten Welt, ja das Mezzogiorno der Mitte sein. All dies bahnte sich bereits 1968 an, als die kulturpessimistischen Linken, zu denen ich mich leider auch damals zählte, gegen die Vergangenheit vorgingen und die Gegenwart und vor allem die Zukunft ignorierten. Was seinerzeit gesät wurde, muss Schröder jetzt ernten. Die Dritte Welt lässt grüßen, und wir grüßen zurück. Mit ruhiger Hand. Doch Schröder bleibt trotz der Herausforderungen unserer Zeit handzahm. Sicher sollte er jetzt und hier und heute nicht gestenreich wie ein Südländer in den Aktionismus der Betriebsamkeit verfallen. Aber einen Wink, wie es weitergehen soll mit Deutschland, können wir alle doch erwarten. Oder?

Diese Kolumne erscheint in loser, aber leider häufiger Folge.

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