meinungsstark:
Stoppt diesen Wahnsinn in Gaza!
„Eskalation in Gaza: Eine humanitäre Intervention ist nötig“, wochentaz vom 30. 8. 25
Es gibt Möglichkeiten für die UN, aktiv zu werden. Die UN-Generalversammlung kann den Mechnismus „Uniting for Peace“ aktivieren. Dieser Mechanismus wurde 1950 durch eine Resolution aus der Zeit des Kalten Krieges ins Leben gerufen und ermächtigt die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNGA) zu handeln, wenn der Sicherheitsrat durch das Veto eines seiner ständigen Mitglieder blockiert wird. Damit könnte die UNGA eine UN-Schutzmacht beauftragen, in Palästina zu intervenieren. Es gibt bereits Präzedenzfälle – zum Beispiel die Entsendung der UN-Notfalltruppe (UNEF) auf den Sinai im Jahr 1956 durch die UN-Generalversammlung trotz der Einwände Großbritanniens, Frankreichs und des Staates Israel. Manuela Kunkel, Stuttgart
„Schienersatzverkehrsschmarrn!“
Betreff: Eine sprachliche Verwunderung
Als in Deutschland lebender niederländischer Publizist macht man sprachlich und unterwegs mit der Bahn so einiges mit. Die Nominalbildung ist eine der beliebtesten Sportarten in Deutschland, mitsamt dem fließenden Aussprechen von Wörtern wie: Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz, ein dreiundsechzig Buchstaben langes Wort, dessen zungenbrecherische Abkürzung, RflEttÜAÜG immer noch zehn Buchstaben lang ist. So fließend die Nominalbildung in Deutschland, so sirupartig fahren momentan aber die Züge. Um die Unzuverlässigkeit ein wenig zu verringern, wird momentan viel am Schienennetz herumgebastelt. Die Folge: keine Züge, sondern Schienenersatzverkehr – sprich: Bus. Ich zumindest habe noch nie ein anderes Schienenersatzsverkehrsmittel gesehen. „Bus“ kommt aber mit nur drei Buchstaben für die Deutsche National-nominal-Bildungsmannschaft nicht infrage. Schienenersatzverkehr ist aber leider viel zu lang, um es richtig ausschildern zu können. Die vielen Buchstaben werden so klein dargestellt, dass sie im Bahnhofsbereich ohne Opernglas kaum leserlich sind. Am angewiesenen Schienenersatzverkehrsfahrgästeeinsteigpunkt angekommen, standen dort schon gefühlte siebenhundert verzweifelte Fahrgäste zusammengepfercht auf wenigen Quadratmetern. Der Bus kam … und ging. Es blieb uns nichts anderes übrig, als ergeben auf den nächsten Bus zu warten. Dort stand ich im Langsambus, der bei jedem Grashalm, Baum und Laternenpfahl anhielt und statt gut dreißig Minuten Zugfahrt zwei Stunden kreuz und quer unterwegs war. Hautnah umringt vom ständig in Penetranz steigenden Achselschweißgeruch und der feuchten Wärme der im Rhythmus der Busfahrt um mich herumschwankenden Fahrgäste, blieb mir nichts anderes übrig, als über diesen Schienenersatzverkehrsschmarrn nachzugrübeln: Je länger das nominalgebildete Wort, desto kleiner das Verkehrsmittel?
Arjen Ligtvoet, Bramsche
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Thomas Postel, Bielefeld
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Bernd Knappe, Göttingen
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