piwik no script img

meinungsstark

Verantwortung für Ökosysteme

„Der Erde gehen die Böden aus“, taz vom 27. 4. 22

Wenn so beschlossen wie im Artikel beschrieben, schieben die westlichen Staaten die Verantwortung für den Erhalt von gesunden Ökosystemen in die Schwellen- und Entwicklungsländer ab. Und das, obwohl die westliche Welt mit ihrem Konsum die Hauptverursacherin der fortschreitenden Degradierung ist! Es braucht Konzepte, mit denen gerade die Konsumintensiven Gesellschaften wieder lernen innerhalb der planetaren Grenzen zu leben. Das wird durchaus mit Einschränkungen für den/die Einzelne(n) einhergehen müssen. Vielleicht ist es aber auch gar nicht so schlimm nicht immer alles 24/7 verfügbar zu haben. Vielleicht haben wir dann auch wieder Zeit, uns auf die schönen und wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren. Sabrina Neugebauer, Hamburg

Moralische Überlegenheit?

„Die Rückkehr des Westens“, taz vom 14. 4. 22

Es war, wie wenn man eine alte Liebe nach langer Zeit zufällig wieder trifft und dann feststellt: Mein Gott, was ist aus der nur geworden. Ich hatte die taz jahrzehntelang abonniert und bin jetzt auf o. g. Artikel gestoßen. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob der Artikel nicht doch Satire ist. Der Autor schreibt da von einer „Ahnung, dass der Irak- und der Libyenkrieg vielleicht doch nicht ganz den Idealen des Völkerrechts entsprochen hatten“. Die Kriegsverbrechen und Völkerrechtsverstöße „des Westens“ hat es also gar nicht wirklich gegeben, sie werden durch dieses Neusprech eingedampft zu einer bloßen Ahnung. Tatsachen werden zu Mutmaßungen degradiert, und „der Westen“ steht wieder mit weißer Weste da, und schwupps ist es wieder da – das vom Autor so geschätzte „angenehme Gefühl der moralischen Überlegenheit“.

Reiner Schöpka, Zwingenberg

Der eigentliche Skandal

„Haarlose Frauen tragen ein Stigma“, taz vom 23. 4. 22

Vielen Dank, dass Sie das Thema aufgegriffen haben. Ich möchte noch ergänzen, dass ich mich am meisten darüber gewundert habe, dass der Ehemann für die Ohrfeige nicht öffentliche Sympathiebezeugungen bekommen hat und dieser Entertainer nicht öffentlich gerügt wurde für seine unverschämte Beleidigung. Dies Letztere hat mich am meisten empört. Das heißt ja, dass die amerikanische Gesellschaft dieses Verhalten erlaubt, akzeptiert und noch fördert. Das ist doch der eigentliche Skandal. Kornelia Plattfaut, Hamburg

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen