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lokalkoloratur

Ist der denn nicht bei unseren Jungs? Was ist denn das für ein deutscher Bundesminister? Da wird über Wochen von nichts anderem geredet als von Feinheiten in der Verteidigung, von Vierer-, Dreier- und Panzerkette, von taktischem Rückzug, von überfallartigen Angriffen, von blitzschnellen Attacken, von gezielten Schüssen, vom Verschieben der Abwehr. Da bringen sich Männer in Stellung, da gibt es Paraden, da wird die Deckung vernachlässigt – und was macht Rudolf Scharping? Statt sich an der Front am Horn von Südkorea sehen zu lassen, der Truppe ein bisschen Aufmunterung zu spenden: „Jaaa, isch bin sischer, ihr rumpelt eusch ins Endspiel“, statt ihnen heißen Tee einzugießen, auf die Schulter zu klopfen und Erkan und Stefan als Truppenbetreuung gleich mitzubringen, stattdessen verpieselte sich der Bundesverteidigungsminister gestern nach Hamburg. Er trifft ein paar Kommandeure, Etappenhasen, die im feinen Blankenese wahrlich keine Ermutigung nötig haben. Der Stand der Bundeswehrreform müsse erörtert werden, windet er sich. Feigheit vor dem Feind, nichts anderes. Der Mann muss zurücktreten, das dürfte ihm als Radler doch vertraut sein. Oder noch schlimmer: Er muss Teamchef werden. Ruuuudi. AHA

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