: lokalkoloratur
Die Nominierten stehen fest: Hamburg 1, der heitere Heimatsender mit der soliden wirtschaftlichen Basis, wählt auch in diesem Jahr wieder die HamburgerIn des Jahres, und der große Favorit bei der Preisverleihung am 25. November heißt Wolfgang Barth-Völkel. Der Schill-Parlamentarier und Vorsitzende des Gesundheitsausschusses der Bürgerschaft ist in allen Kategorien für den Preis nominiert. Barth-Völkels beispielloser Einsatz für die darbende Bierbranche während des Alstervergnügens lässt den Sieg in den Kategorien Wirtschaft und Lifestyle (Laudatoren: Handelskammerchef Karl-Joachim Dreyer und Olivia Jones) fast als sicher erscheinen. Im Bereich Lifestyle dürfte selbst Parteifreund Mario Mettbach (kommt gar zur Reha im Smoking) nur auf Rang zwei rutschen. Barth-Völkels soziales Engagement (Laudator Jürgen Roland) bei der Gesundheitsvorsorge für deutsche Männer vor Kontakten mit ausländischen Frauen, denen er Betreuung in Internierungslagern angedeihen lassen wollte, ist ebenfalls preisverdächtig. In der Kategorie Sport werden ihm zumindest Außenseiterchancen eingeräumt, gibt er doch gar Interviews in Badehose, wenn es sein muss. Nur bei Kultur (Laudator Henning Voscherau!) gilt er als chancenlos. Dieser Oscar entscheidet sich zwischen Mohammed Atta (für die kulturelle Aufwertung des Museumsstandorts Harburg, posthum) und Dieter Bohlen (literarische Neuentdeckung der Saison). AHA
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