piwik no script img

littmann lukeSchneller als sein Schatten

FC St. Pauli-Präsident Corny Littmann ist schneller als sein Schatten. Vorgestern Personalien in der Geschäftsstelle geklärt, gestern die Trainerfrage und heute werden die Kandidaten für die Vizepräsidentschaft vorgeschlagen. Man mag ihm Aktionismus vorwerfen oder mangelndes Fußballverständnis. Aber: Es stärkt Littmanns Position. Denn ein Präsident mit Fußballerfahrung und Schwäche in der Vereinsführung hat St. Pauli gereicht, um dort zu stehen, wo ihn die Tabelle ausspuckt – auf dem letzten Platz der Zweiten Liga.

Kommentar von OKE GÖTTLICH

Das vergiftete Klima, das seinerzeit innerhalb aller Gremien des Vereins herrschte und teils noch herrscht, bedarf dieses frischen Faktenwirbels, um den Mief kräftig durchzulüften. Denn eins weiß Littmann ganz genau: Bleibt es in der Chefetage wie bisher, braucht das Team in der Rückrunde gar nicht aufzulaufen. Die Entschuldigung für einen Abstieg wurde den Spielern von den Funktionären quasi in den Lebenslauf diktiert.

Deswegen war es richtig von Littmann, den sportlichen Einfluss von Franz Gerber durch die Bestellung zum Trainer zu stärken und eine klare Arbeitsaufteilung zwischen dem Trainer und Manager Stephan Beutel zu schaffen. Nicht zuletzt, um ihn an einen Posten zu binden, an dem man seine Arbeit auch messen kann. Schnell wie Luke ist Littmann also, das Lucky wird ihm wie Gerber erst bei Nichtabstieg verliehen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen