: liebe, hass und nötigung
Fischer und die Grünen
Kaum eine Partei hat ein so schwieriges und kompliziertes Verhältnis zu ihrem führenden Kopf wie die Grünen zu Joschka Fischer. Fischer war seiner Partei oft einen Schritt voraus, er hat sie angeregt, getrieben, genötigt. Er war der erste Minister, den die Grünen überhaupt stellten (Umweltminister in Hessen), er war ihr Fraktionschef im Bundestag, er besaß schon immer die größte Macht in der Partei – aber ein Amt bei den Grünen hatte Fischer nie. In der Partei konnte der heimliche Vorsitzende nie verlieren, egal was passierte: Setzte er sich mit seinen Interessen durch, war er der gefeierte Star, verlor er, trug er für die Entscheidung keine Verantwortung. Die Grünen reagierten darauf zunehmend gereizt, Fischer war immer öfter beleidigt. Auf dem jüngsten Parteitag in Münster ließ sich Fischer zum ersten Mal einbinden: Er wurde Mitglied im grünen Parteirat.
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