: letzte Fragen
Warum sind Klobürsten qualitativ meistens scheiße? (24. 2.)
Warum sollte etwas qualitativ gut hergestellt werden, mit dem man dann sowieso nur in Scheiße stochert?
Dafür sind die Klodeckel dann qualitativ besser.
Jürgen Kamenschek, Düsseldorf
Weil jede andere Qualität als Scheißqualität für die Scheißbürstenfunktion noch beschissener wäre.
Lothar Picht, Sandhausen
Bürsten begleiten unseren täglichen Ein- und Ausgang. Den Eingang die Zahnbürste, den Ausgang die Klobürste. Während die Zahnbürste schon nach Wochen bei geringer Krümmung ihrer Borsten vielleicht noch zum Auftragen von Schuhcreme Verwendung findet, mutet man der Klobürste ein monatelanges, ja noch längeres tapferes Arbeitsleben in unangenehmer Umgebung zu, bis stärkste Verkrümmung oder Schwund ihrer Borsten sie ihrem Zweck entziehen. Die extreme Erwartungshaltung lässt uns an der Qualität der Klobürsten zweifeln. Doch sind sie nicht unsere wahren Lebenspartner? Sie lassen sich immer anfassen, machen keine unnötigen Worte, murren nicht, schalten nicht das falsche Fernsehprogramm an, lassen die Milch nicht anbrennen, schnarchen nicht und vergessen nicht, wo sie den Autoschlüssel hingelegt haben. Das gilt es zu bedenken. D. Anton
Weil man sie sowieso in dieselbe reinsteckt.
Christoph Schmid, Neustadt/Weinstr.
1. Du bist, was du isst.
2. Damit sie bei eventueller Verschmutzung preisgünstig ausgetauscht werden können.
Manuel Spitschan, Salzgitter-Thiede
Bei dem Job einer Klobürste ist es doch kein Wunder, dass sie alsbald mitgenommen aussieht; so was hält doch kein Workaholic aus. Volker Weber
Gleich und gleich gesellt sich halt gern!
Uta Eckensberger, Saarbrücken
Damit Verwechslungen mit einer Zahnbürste ausgeschlossen sind!
Dirk Baumgärtner, Mainz
Weil deren schnelle Entsorgung kein Problem ist: einfach runterspülen und neue besorgen.
Gesa Dohrmann, Berlin
Warum heißt es Klobrille und nicht Klomonokel? (24. 2.)
Menschen, die Monokel tragen, sind sich zu fein, solche Örtlichkeiten aufzusuchen. Volker Weber
Weil eigentlich die „Klob-Rille“ gemeint ist, also die Sitzgelegenheit eines Kloben mit Rille, eines Arsches also.
Gerd Neurath, Saarbrücken
Ach, selten haben wir an einem verregneten Samstagmorgen so gelacht wie über diese Frage. Nie wieder wollten wir Klobrille sagen. Dann aber haben wir im Brockhaus und bei Wikipedia nachgeschaut und gefunden, dass „Brille“ ursprünglich die Bezeichnung für das einzelne Augenglas aus Beryll war, der in geschliffener Form als Linse verwendet wurde, jetzt aber die Fassung für die Gläser mit Bügeln und die Gläser selbst darstellt; dass das Monokel sich aus dem Lesestein entwickelt hat und keine tragende Fassung aufweist und die Klobrille die Kontaktfläche für das menschliche Gesäß ist, bestimmungsgemäß in der Form eines meist ovalähnlichen Ringes. Das Klomonokel würde demnach einer gewölbten Scheibe entsprechen, dem Klodeckel eben. Welche Fragen drängen sich nun auf? Warum für Gesellige kein Doppelklo in moderner Brillenform? Es gibt doch auch Doppelwaschbecken! Und wird nicht in dem Begriff Klomonokel durch den Einschluss „monos“ das Bedürfnis nach Intimsphäre überhaupt erst deutlich? Und sind nicht viele Errungenschaften der sogenannten zivilisierten Welt, durch das Klomonokel gesehen, ein Haufen Unrat, zum Abspülen bereit? D. Anton
Dass die Klobrille nicht Klomonokel heißt, liegt daran, dass der Abort zunächst zweisitzig konzipiert wurde, da er als Möglichkeit des zwanglosen, geselligen Austauschs gedacht war. In Ermangelung von immerhin zeitweilig notwendigen Gasmasken schlief diese Tradition ein. Der Name jedoch blieb!
Lioba Schneyinck
Weil es der Anstand gebietet, dass man derartige Dinge nicht direkt beim Namen nennt. Hans Maaß, Karlsruhe
Es schiss in sehr viel früh’rer Zeit / man gerne auch manchmal zu zweit, / denn eins ist klar in diesen Sachen: / Zwei können viel mehr Scheiße machen. / Erst unser Fortschritt hat’s gebracht, / dass einer für zwei Scheiße macht.
Carla Schwiegk
1. Monokel wird geklemmt, Brille (dr)aufgesetzt.
2. Weil die beiden Pobacken, von unten betrachtet, wie zwei Glupschaugen durch das Gestell sehen.
Uta Eckensberger, Saarbrücken
Ein Monokel ist doch auch eine Brille; und eine Brille mit zwei Gläsern heißt gemeinhin ja auch nicht Binokel! Davon abgesehen, haben die Baumärkte die Frage längst obsolet gemacht; bei denen heißt die ganze Konstruktion „Toilettendeckel“.
Jürgen Kamenschek, Düsseldorf
Mit dem Monokel bedeckt man ein Auge. Mit der Brille alle Augen. Da das Klo nur ein Auge (grübel …) hat, spricht man von der Klobrille!
Barbara Kirsch, Lüneburg
1. Das Wort „Brille“ lässt sich auf das lateinische Wort „beryllus“ zurückführen, welches im Mittelalter als Oberbegriff für alle lichtdurchlässigen Kristalle gebraucht wurde. Aus solchen Kristallen schliff man damals die ersten „Brillen“, die übrigens auch nur eine Linse hatten. Es geht beim Wort „Brille“ also nicht um irgendeine Zweiheit, sondern vielmehr darum, dass etwas ungehindert hindurchgeht.
2. Weil man auch durch eine Klobrille locker mit beiden Augen gleichzeitig hindurchsehen kann.
Rana Ray, Kassel
Beim Surfen bin ich zum Glück auf die Lösung des Problems gestoßen. Von cleveren Sanitärs wurde endlich in Zusammenarbeit mit einem Künstlerkollektiv und einer namhaften Uni, die jedoch aus PR-Gründen nicht genannt werden will, eine WC-Brille entwickelt, die ihrem Namen gerecht wird. Wegen ihrer Originalität – ein „Glas“ für dies, eins für jenes – haben diese handgefertigten Solitärsanitärstücke verständlicherweise ihren Preis.
D. Schneyinck, Hosskirch
PROCEDERE: Letzte Fragen und Antworten bitte mit Namensnennung an: die taz, Letzte Fragen, Kochstr.18, 10969 Berlin; E-Mails bitte nur an fragen@taz.de
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen