: letzte Fragen
Warum sagt man nigelnagelneu? Und was ist ein Nigel? (27. 4.)
Nachdem der Nagel bereits seit Jahrhunderten in Gebrauch war, kam ein verarmter Adliger auf die Idee, die Benutzung des Nagels in seinem Hoheitsgebiet zu besteuern, nicht den Erwerb. Man kennt das ja, eine bis heute beibehaltene Sitte. Es wurde genau festgelegt, wie ein zu besteuernder Nagel auszusehen hatte: vorne spitz und hinten platt. Eine entsprechende Kennzeichnung war vorgeschrieben.
Nun kam der findige Johann Gottholt Maria Fischer zum Nigel (verarmter schwäbischer Landadel, aber hoch angesehen bei der Bevölkerung) so ca. 1493 auf die Idee, diese Bestimmungen zu unterlaufen.
Er schuf einen neuen Nagel, den jeder selbst aus den alten herstellen konnte: den nach ihm benannten NIGEL. Der kleine Unterschied war, dass der Nigel raffinierterweise seine Spitze hinten und den Kopf vorn hatte, so wurde er auch gekennzeichnet und wurde damit auch nicht mehr der Besteuerung unterworfen.
Zum Gebrauch konnte sich jedermann (damals noch nicht …-frau) diesen Nigel selbst herrichten. Kopf abzwicken und zur Spitze umhämmern und, umgekehrt, die bisherige Spitze platt klopfen. Dazu benötigte man jedoch eine Kneifzange, eine Flachzange, einen kleinen Schraubstock und einen Amboss. Ein Hammer war bereits in fast jedem Haushalt vorhanden. Diese zusätzlichen Werkzeuge mussten bei den Fischers zum Nigel erworben werden. Der Geldfluss war mit dieser Erfindung umgelenkt in ihre Taschen. Auch wenn die Anschaffung dieses wohl ersten Heimwerker-Sets der Geschichte teurer war als die Kosten für die besteuerten Nägel, so hatte man der ungerechten Besteuerung des fiesen Hochadels ein Schnippchen geschlagen.
Das Kästchen, in dem das Set angeboten wurde, war mit dem neuen Etikett mit folgender Aufschrift versehen: „Vom Nagel zum Nigel-Nagel (neu)“.
Übrigens entstammt wahrscheinlich auch der schwäbische „Dübel-Fischer“ aus der oben erwähnten Familie dero Fischer zum Nigel.
Stefan Draeger, Tübingen
Warum regnet es in Bielefeld ständig? (19. 5.)
da seid ihr ja flott vorgeprescht beim brief von fr. eckensberger. das bielefeld selbst liegt natürlich nicht auf 400 m, wohl aber einige höhen im teuto. von jenem wird im leserbrief gesagt, dass er so hoch ragt und nicht das bielefeld. ein blick in den guten alten DIERKE (weltatlas) belegt das sogar. leider fand ich dort kein anderes bielefeld – obwohl es bestimmt noch eins (oder mehr) in Amerika gibt.
zum regen wäre zu sagen, dass es auch in osnabrück (anderes teuto-ende) furchtbar viel regnet; ganz zu schweigen von köln und zig anderen städten in deutschland.
meiner erfahrung nach brüsten sich anscheinend die einwohner vieler städte mit den dort herabkommenden enormen regenmengen. das dient wahrscheinlich eher zum einstimmen in eine flotte depression (die eigene oder die des neubürgers) oder zur touristischen ermunterung der einwohner diverser wüstenhaltiger staaten, doch mal wieder hiesige verregnete städte zu frequentieren.
ingo neumann, köln
Wann schlafen Insekten eigentlich, seit es elektrisches Licht gibt? (8. 6.)
Die haben dazu mehr Gelegenheit denn je, seit sie die moderne Erleuchtung nicht mehr mit dem Leben bezahlen müssen. Und Nachtfalter finden ihren Weg mit schlafwandlerischer Sicherheit.
Auf den neuesten Stand bringt uns allerdings das Buch „Das Nachtleben der Eintagsfliege“ von Johannes Käfer, der mit bestechender Klarheit das Leben dieses wachen Tierchens von allen Seiten beleuchtet. Rheidun, Rohren
Warum gibt es bei Aldi keine Kondome? (25. 5.)
Sex ist Befriedigung. Einkaufen bei Aldi ist Ersatzbefriedigung. Und dafür braucht man keine Kondome!
Stefanie Günther, Ihringen
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