: kurzkritik
Pony Hütchen mit Handy
Sie heißen Emil Tischbein und Pony Hütchen, Max Grundeis und Pastorin Hummel. Doch ansonsten müht sich die fünfte Verfilmung von „Emil und die Detektive“, in der Jetztzeit anzukommen. Pony trägt HipHop-Mützchen und rappt, die Kinderbande ist schwer multikulturell und auf Skateboards unterwegs, hat ihr Versteck ausgerechnet unterm Potsdamer Platz und kommuniziert über Handy und Internet. Mitten in der Moderne aber ist Emil gottesfürchtig und voll schlechtem Gewissen, als er aus der Altkleidersammlung ein Paar Schuhe klaut. Die Grundidee des Kästner-Romans vom Landei, das sich im Großstadtdschungel zurechtfinden muss, ist nur noch bedingt zeitgemäß. Steife Kinderdarsteller und seltsam hölzerne Dialoge machen sie nicht glaubhafter.
„Emil und die Detektive“. Regie: Franziska Buch. Mit Tobias Retzlaff, Anja Sommavilla, Jürgen Vogel, Maria Schrader u. a. D 2001
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