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kummerkasten

Eine sonnenüberflutete Eisscholle im Norden Grönlands. Einziger Fixpunkt für das Auge ist ein einsamer Iglu, um den ein zerzauster Eisbär herumschleicht. „Keine Angst, der tut nichts“, ruft eine energische Stimme aus dem Inneren und fügt ein gebieterisches „Sitz, Fram“ hinzu. Gehorsam lässt sich der Eisbär auf den Hintertatzen nieder, und der furchtlose taz-Reporter betritt den Iglu.

taz: Guten Morgen, Herr Nansen! Herzlichen Glückwunsch.

Fridtjof Nansen: Sehr freundlich, aber den Nordpol hat Pearce leider vor mir entdeckt.

Zur Hölle mit dem Nordpol. Ich meine natürlich das Spiel.

Ach das? War doch Klasse, wie wir die Spanier abgebürstet haben, oder?

Na ja.

Gehören Sie etwa auch zu diesen Nörglern, die ständig über unsere Jungs herfallen, wegen deren ...

... Packeisfußball?

So könnte man’s nennen. Die Spanier haben sich jedenfalls die Zehen dran erfroren.

Schön und gut, aber glauben Sie tatsächlich, dass man ohne jede Offensive Europameister werden kann? Steht ja nicht überall Molina im Tor.

Als ich damals Grönland durchquerte, hat auch keiner einen Pfifferling für mich gegeben. Außerdem: Wer sagt, dass wir keinen Fußball spielen können?

Diego Maradona. Robocops hat er die Norweger genannt. Viereckige Füße hätten die.

Immer noch besser als ein viereckiger Corpus.

Jetzt werden Sie unsachlich. Aber was versteht ein Polarforscher auch schon von Fußball.

Unverschämter Patron. Fram!

Okay, okay, ich wusste ja nicht, dass Sie Fachmann sind.

Das will ich meinen.

Na dann: Ihr Tip für Sonntag gegen die Jugoslawen.

Denen wird die Spucke wegbleiben.

Interview: MATTI LIESKE

Fotohinweis:FRIDTJOF NANSEN: „Den Jugos bleibt die Spucke weg.“

FOTO: TAZ-ARCHIV

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