: kongo-dialog
Desinteresse der Welt gefährdet Frieden
Weil 5,4 Millionen Dollar fehlen, könnte der Friedensprozess im Kongo platzen. Der „innerkongolesische Dialog“, bei dem die politischen Gruppen des Kongo eine politische Neuordnung ihres zerrissenen Landes aushandeln sollen, droht am Desinteresse der Welt zu scheitern. Das Büro des internationalen Kongovermittlers Ketumile Masire erklärte am Donnerstag, statt der vorgesehenen 45-tägigen Gespräche in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba mit 330 Delegierten ab 15. Oktober werde es voraussichtlich nur eine Auftaktzeremonie mit 70 Teilnehmern geben. Danach würden Arbeitsgruppen die Themen der Verhandlungen vorstrukturieren, die dann irgendwann später beginnen könnten.
Als Grund wurde Finanznot angegeben: Von acht Millionen Dollar, die internationale Geldgeber für den Dialog versprochen haben, sind laut Masire nur 2,6 Millionen Dollar eingetroffen. Das Meiste davon sei ausgegeben.
Zugleich sorgt sich die UN-Mission im Kongo über den Ausbruch der schwersten Kämpfe im Land seit dem Beginn des Friedensprozesses im März. Die RCD-Rebellen und irreguläre Milizen, die von Kongos Regierung unterstützt werden, liefern sich seit einiger Zeit schwere Kämpfe um die ostkongolesischen Städte Kindu und Fizi. D.J.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen