: kampf um perus höchstes amt
Welcher Kandidat ist das kleinere Übel?
Peru wählt am Sonntag einen neuen Präsidenten. In der Stichwahl um das Amt stehen mit Alan García und Alejandro Toledo zwei Männer, die vielen suspekt sind. So haben der peruanische Autor Alvaro Vargas Llosa, Sohn des berühmten Schriftstellers Mario Vargas Llosa, und der populäre Fernsehmoderator Jaime Bailey ihre Landsleute dazu aufgerufen, einen ungültigen Stimmzettel in der Wahlurne zu versenken. 20 Prozent der Wähler wollen dies laut Umfragen tun. Im ersten Wahlgang bekam Toledo 36, Garcia 26 Prozent der Stimmen. Jetzt liegt Toledo nur noch hauchdünn vorn.
García halten viele Wähler wegen seiner fünfjährigen Amtszeit für eine Katastrophe und Toledo für einen Populisten ersten Ranges, der zwar Fujimori weggefegt habe, dem aber als Staatsmann nicht zu trauen sei. Pest oder Cholera lautet nach Ansicht vieler die Alternative.
Bei der lang ersehnten Fernsehdebatte zwischen García und Toledo schien es bisweilen so,als ob beide Kandidaten ihrem schlechten Ruf alle Ehre bereiten wollten. Gegenseitig nannten sich sich direkt oder zwischen den Zeilen „Dieb“, „Mörder“ und „Kokainjunkie“. Lügen gestraft wurden allerdings all jene, die behauptet hatten, die Peruaner seien nach vier Wahlgängen in wenigen Monaten desinteressiert und wahlmüde. Während der 90-minütigen Debatte wirkte die Hauptstadt Lima wie ausgestorben. Die Einwohner saßen gebannt vor dem Fernseher.
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