: kachelwettbewerb: das böse ist unter uns
Weiter geht’s im Sommerreigen der Scheußlichkeiten – dank der fliesengeplagten Leserschaft, die tapfer die Geißel der Menschheit ablichtet: die Badezimmerkachel. Doch manchmal tarnt sich das Böse mit einer rosigen Maske und tritt im Gewand romantischer Verklärung auf – wie bei den Lesern Karin und Helmut Staben, die uns einen erschütternden Brief zusandten: „Das Grauen ist auch hier!“ Kaum können Frau und Herr Stabben den Griffel halten, große Tränenflecken auf dem Briefpapier zeugen von der schrecklichen Umarmung des Bösen: „Es ist ein ganzes Badezimmer voll!“ Welch perfider Weltgeist will so ein Paar an den Abgrund treiben?, fragen wir uns in tiefer Abscheu vor dem Bösen. „Es kommt in Form zarter Rosen auf gamsbartfarbener Oberfläche daher und romantelt uns langsam in den Wahnsinn.“ Den beiden Beinahewahnsinnigen ist denn auch von dieser Stelle aus kaum mehr zu helfen, helfen sie sich doch selbst: „Wo sind Hammer und Meißel?“ Eine gute Frage. Ob allerdings das hier abgebildete Romantikgrauen zum Schluss den Preis gewinnt, ist noch fraglich. Eins nur ist gewiss: Das Böse ist unter uns.
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