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WARNUNG VOR NIGERIA-CONNECTION
Der Briefeschreiber suche lediglich eine Bankverbindung in Deutschland sowie eine Kontaktadresse. Dorthin wolle er dann einen Millionenbetrag überweisen und ihn gleichsam vorübergehend parken, zumindest aus seinem Land hinausschaffen. Die Absender solchen Ansinnens stammen aus einem afrikanischen Land, vorzugsweise Nigeria oder Sierra Leone. „Unterzeichnet haben angebliche Prinzen oder Finanzmanager“, weiß man bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Dort wurden erst im März wieder zahlreiche solcher Briefe bekannt. Die Stiftung Warentest kennt als Absender auch vermeintliche Staatsbeamte. Die Millionen seien aus angeblichen Geschäften mit überhöhten Rechnungen „übrig geblieben“ – nur bräuchte man eben ein ausländisches Bankkonto, um darüber verfügen zu können. Als Provision für die kleine Gefälligkeit werden bis zu 30 Prozent der zu überweisenden Summe versprochen.
Zwar müsste schon die Summe und deren angebliche Herkunft stutzig machen. Doch scheint bei manchen Empfängern solcher Briefe das Frühwarnsystem ob der Versprechungen gleichsam paralysiert. Die Verbraucherschützer warnen davor, die persönlichen Daten an die anonymen Bittsteller weiterzugeben. Hätten die Absender den Kontobesitzer erst mal am Wickel, bitte man ihn um kleine Vorschüsse und Zuschüsse für unvorhergesehene Kosten und Gebühren. Wer zahlt, sieht das Geld nie wieder – und wartet selbstredend auch auf die Millionen vergeblich. Nach Kenntnis der Stiftung Warentest gebe es Opfer in bislang 70 Ländern. Die Berliner Polizei hat kürzlich ein Führungsmitglied der Nigeria-Connection festgenommen. Dem Gesuchten werden werden mehr als 50 Straftaten vorgeworfen. Geprellte sollten sich an Polizei und Verbraucherzentrale wenden. alo
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