inside: Update: Nigeria-Connection
Die so genannte Nigeria-Connection geht offenbar mit der Zeit: Nach Erkenntnissen der Zeitschrift Finanztest meldet sich die Gruppe neuerdings auch via E-Mail bei ihren Opfern. Dabei ist die Vorgehensweise wie gehabt: Vor allem nigerianische Firmen oder Privatpersonen (daher der Name), auch vermeintliche Staatsangestellte, bitten um die Hilfe deutscher Staatsbürger, damit sie Gelder ins Ausland transferieren könnten. „Die Anfragen richten sich auf die Ausstellung fingierter Rechnungen, die Überlassung von Blankogeschäftspapieren, die Leistung von Vorauszahlungen oder Vorablieferungen für in Aussicht gestellte Geschäftsabschlüsse, die Verfügbarkeit privater Konten oder Ähnliches“, heißt es bei der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK). Den Anlegern würden Provisionen versprochen, wenn sie sich für Scheingeschäfte zur Verfügung stellten, meistens unter dem Vorwand, so die SdK, „Exportsubventionen oder Devisenzuweisungen zu erschleichen“. Kurz vor der Abwicklung kämen die Betrüger scheinbar in Schwierigkeiten. So würden beispielsweise angeblich Gelder zur Bestechung von Zollbeamten benötigt, die der Anleger vorstrecken solle. Die Betrüger „melden sich danach zumeist nicht mehr, die Gelder verschwinden bei den nigerianischen Geschäftspartnern“.
Diese Delikte würden jedoch zunehmend auch durch andere ausländische Staatsangehörige in Form organisierter Banden am deutschen Markt begangen. Die Schutzgemeinschaft warnt: „Von derartigen Transaktionen ist in jedem Falle Abstand zu nehmen.“ Die nigerianische Zentralbank habe mittlerweile eine Anzeigenkampagne gestartet, in der sie sich von derartigen Offerten distanziere und seriöse Informationsquellen über nigerianische Vertragspartner nenne. TAZ
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