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Australiens Ureinwohner

Die 400.000 Aborigines und so genannten Torres Strait Islanders machen heute nur 2 Prozent der australischen Bevölkerung aus – und sind doch die am stärksten benachteiligte Gruppe des Landes.

Jeder fünfte Gefängnisinsasse ist Ureinwohner. Die Lebenserwartung liegt 19 Jahre unter dem Durchschnitt, die Kindersterblichkeits- und Arbeitslosenrate ist doppelt so hoch. Bei 55 Prozent der erwachsenen Aborigines sind staatliche Zahlungen die Haupteinkommensquelle. Von Australiens 44.155 Ärzten waren 1996 nur 61 Indigene. Im Repräsentantenhaus ist kein Ureinwohner vertreten, im Senat einer.

Die Aborigines sind die ältesten Bewohner der Erde. Als Nomaden siedelten sie sich vor 40.000 bis 50.000 Jahren in Australien an. Als die Briten 1788 auf dem Fünften Kontinent landeten, lebten dort nach neueren Schätzungen bis zu 1,25 Millionen Ureinwohner. Durch Massaker, Vertreibungen und eingeschleppte Krankheiten wurden sie auf 73.000 im Jahr 1933 dezimiert.

Erst seit 1967 gelten die Aborigines überhaupt als Bürger Australiens: Seither dürfen sie wählen und werden bei Volkszählungen registriert. 1992 stellte das Oberste Gericht fest, dass das Land bei Ankunft der Briten mitnichten niemandem gehörte. Großes Aufsehen erregte 1997 die Veröffentlichung einer Untersuchung, die systematische Zwangsadoptionen von Aborigines-Babys bis in die frühen 70er-Jahre belegte. Viele Weiße haben sich bei der so genannten „gestohlenen Generation“ 1998 persönlich am „National Sorry Day“ entschuldigt.

Doch das Verhältnis der konservativen Regierung zu den Ureinwohnern ist immer noch von Ignoranz geprägt: Erst jüngst haben Regierungsvertreter versucht, das den Aborigines angetane Unrecht zu relativieren.

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