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Neue Koalitionen
Die Umfragen sagen für die vorgezogenen Neuwahlen zum baskischen Autonomieparlament ein Kopf-an-Kopf-Rennen voraus. Sollten die in Madrid regierende konservative Volkspartei (PP) und die sozialistische Oppositionspartei PSOE tatsächlich die absolute Mehrheit erringen, müssten die gemäßigten Nationalisten von PNV und EA erstmals in der 21-jährigen Geschichte der baskischen Autonomie den Regierungspalast in Vitoria räumen.
Vor drei Jahren brachen die beiden Parteien nach 17 Jahren die Koalition mit der PSOE und näherten sich der ETA-nahen Euskal Herritarrok (EH) an. PNV und EA verließen den Weg der Autonomie und begannen fortan von der Unabhängigkeit des Baskenlandes zu reden. Selbst als die ETA im Dezember 1999 die Feuerpause beendete und EH aus dem baskischen Parlament auszog, kehrte die PNV nicht an die Seite der PSOE zurück.
Auf Gemeindeebene hielt die rein nationalistische Koalition vielerorts, trotz der ETA-Attentate. PNV-Chef Xavier Arzalluz ist dieser Logik nach wie vor verhaftet: „Wenn uns EH ihre Stimmen bei der Regierungsbildung im Parlament anbietet, bliebt uns nichts weiter übrig, als zu akzeptieren.“
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