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Die Volksbefreiungsarmee

Am 1. August 1927 überfiel eine neu formierte Armee aus 15.000 Arbeitern und Bauern unter Führung des späteren Premierministers Tschou En-lai die Stadt Nanchang. Nur drei Tage kontrollierten die Kommunisten die Stadt, dann wurden sie vertrieben. Aber die Armee, die man später „Volksbefreiungsarmee“ nannte, war geboren. „Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen“, schrieb ihr historischer Führer Mao Tse-tung 1938. Da hatte die Armee schon den langen Marsch aus Südchina in den Nordwesten hinter sich, der fortan ihren Mythos begründete. Schon damals ersann Mao das Konzept einer „Kampf-, Produktions- und Politarmee“, das bis heute Gültigkeit besitzt. So kämpfte die Armee im Bürgerkrieg gegen die Kuomintang und gegen die japanischen Besatzer, dann im Koreakrieg gegen die USA und zuletzt 1979 gegen Vietnam. Zugleich produzierte die Armee ihre eigenen Waffen, lebte in Selbstversorgung, baute Dämme, bewirtschaftete Felder und Fabriken. Immer aber diente die Armee der Partei: als Propagandainstrument im Guerillakrieg, als letztes Regulativ in der Kulturrevolution der Sechzigerjahre, bei der Niederschlagung von Revolten wie im Frühjahr 1989 oder bei der Bekämpfung von Naturkatastrophen.

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