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heute in hamburg„Nicht für den Bildungsbürger“

Lesung Der Debütroman von Jens Eisel erzählt die Geschichte von zwei Hamburger Brüdern

Foto: Milena Mörsdorf
Jens Eisel

37, ist gelernter Schlosser und arbeitete als Pfleger und Hausmeister bevor er das Schreiben für sich entdeckte.

taz: Herr Eisel, hat es Ihnen „der kleine Mann“ angetan?

Jens Eisel: Der kleine Mann klingt etwas abwertend. Aber natürlich: Ich schreibe meistens über Sachen, die ich kenne. Ich habe lange in Bereichen mit einfachen Tätigkeiten gearbeitet. Da hatte ich natürlich mehr Kontakt zu diesem sogenannten Milieu. In diesem Umfeld finde ich die Themen, über die ich gerne schreibe und wahrscheinlich auch meine nächsten Bücher schreiben werde.

Wie viel Ihrer Jugend steckt in Ihrem ersten Roman?

Es gibt natürlich immer mal wieder biografische Momente in dem Buch, aber die sind in diesem Roman relativ gering gehalten.

Warum hat das Viertel in „Bevor es hell wird“eigentlich keinen Namen?

Ich habe das absichtlich ein bisschen offengelassen. Ich habe dabei an den Film „Absolute Giganten“ gedacht. Ein Zitat aus dem Film habe ich auch meinem Buch vorangestellt. „Absolute Giganten“ spielt zwar in Hamburg, ist letztendlich aber nicht klar verortet. Das wollte ich auch für mein Buch.

Sie hatten beim Schreiben also kein bestimmtes Viertel vor Augen?

Ich stelle mir natürlich ein Viertel vor. Ich wohne in Ottensen, in der Nähe des Thalia-Theaters in der Gaußstraße. Die Umgebung rund um das Theater ist in den 1920ern vom Stadtplaner Gustav Oelsner gebaut worden. Dort spielt die Handlung meines Buchs teilweise.

Die Freundschaft zwischen Nachbarn ist ein wichtiger Aspekt im Buch. Wie gut kennen Sie Ihre Nachbarn?

Ich lebe schon einige Jahre in Hamburg. Aber Ottensen ist das erste Viertel, in dem gute Bekanntschaften und sogar einige Freundschaften in der Nachbarschaft entstanden sind.

Nachbarschaft ist Ihnen also wichtig?

Ja, mittlerweile schon. Ich würde auch behaupten, dass es in Ottensen an der Architektur liegt, dass die Bewohner mehr Kontakt in der Nachbarschaft suchen. Vielleicht aber auch daran, dass ich einen Hund habe.

Ist Ihr Buch nur für Hamburger geschrieben?

Ich glaube, der Adressat ist nicht nur ein Hamburger. Außerdem habe ich das Buch auch für die breite Masse geschrieben und nicht nur für den Bildungsbürger.

Interview: Antonia Wegener

Lesung zur Buchpremiere: 21 Uhr, Buchhandlung Cohen und Dobernigg, Sternstraße 4, Eintritt 8 Euro

Jens Eisel: „Bevor es hell wird“ Piper Verlag, 208 Seiten, 18 Euro

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