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heute in hamburg„Lebewesen mit Gefühlen“

Protest Eine Tierrechtsinitiative übergibt eine Petition gegen das Ponykarussell auf dem Dom

Foto: privat
Vanessa Huhn

31, ist Sozialpädagogin und freie Aktivistin. Im Mai 2014 hat sie die Tierrechtsinitiative Hamburg mitgegründet.

taz: Frau Huhn, wie werden auf dem Hamburger Dom Mäuse ausgebeutet?

Vanessa Huhn: Es handelt sich um einen Mäusezirkus, wo Mäuse in engen Plastikröhren zur Schau gestellt werden.

Das sind aber domestizierte Mäuse?

Ich selbst war nicht in dem Zirkus. Wir halten es generell für nicht notwendig, Tiere auf Volksfesten zur Schau zu stellen. Das sind Lebewesen mit Gefühlen, die dort nicht artgerecht gehalten werden können.

Macht es keinen Unterschied, ob Tiere gezähmt sind oder wild?

Jedes Lebewesen hat ein Recht auf Unversehrtheit.

Ponys werden seit Jahrhunderten als Reittiere benutzt. Warum wollen Sie den Kindern den Spaß am Ponykarussel nehmen?

Aus pädagogischer Sicht ist es nicht sinnvoll, Kindern ein Bild zu vermitteln, wo auf Kosten der Tiere gehandelt wird. Die Tiere gehen vier bis fünf Stunden permanent im Kreis. Sie sind einem hohen Lärmpegel ausgesetzt, Menschenmassen, Lichtblitzen. Ponys sind Fluchttiere. Nur weil etwas seit Jahrhunderten stattfindet, heißt das nicht, dass es im Sinne der Tiere ist.

Immerhin ist das Ponykarussell für Stadtkinder eine Gelegenheit, mit Tieren in Kontakt zu kommen.

Man muss sich die Frage stellen, ob das ein Kontakt ist, der den Kindern ein richtiges Bild von Tierhaltung vermittelt. Die Eltern sollten lieber mit ihren Kindern ein paar Kilometer rausfahren und sich Tiere auf der Weide ansehen.

Was erwarten Sie von der Bürgerschaft?

Ein tierfreundliches Ergebnis, das die mehr als 10.500 Unterschriften, die wir gesammelt haben, ernst nimmt. Dass die Bürgerschaft sich hinter diese Bürger stellt und sich gegen eine Zulassung des Ponykarussells auf dem Dom und anderen Volksfesten entscheidet.

Wovon sollen die Schaustellerfamilien in Zukunft leben?

Im Fall des Ponykarussells ist es der Reitsalon Kaiser. Das ist eine Betreiberfamilie, die auch Karussells ohne lebende Tiere hat, das heißt ohne Tierausbeutung. Ständig fusionieren irgendwelche Firmen oder sie gehen auseinander. Es ist nicht gerechtfertigt, Tierleid dagegen abzuwägen. Das ist kein Grund, Tiere auszubeuten oder leiden zu lassen.

Interview: Gernot Knödler

Unterschriftenübergabe der Volkspetition „Verbot für die Zurschaustellung von lebenden Tieren auf dem Hamburger Dom“, 10.30 Uhr, Rathausdiele

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