heute in hamburg: Aus-gespäht!
taz Salon Was Spitzeleinsätze für Betroffene bedeutet, diskutieren wir mit AktivistInnen
Lügen und Täuschen gehören zu ihren Methoden – verdeckt ermittelnde PolizistInnen werden immer wieder in die linke Szene eingeschleust, um sich das Vertrauen der AktivistInnen zu erschleichen und ihnen Informationen zu entlocken. Aber immer wieder fliegen sie auch auf.
In Hamburg wurden die angeblichen Szene-Aktivistinnen Iris P. und Maria B. als Polizistinnen enttarnt. Beide hatten jahrelang Zugang zu Privatwohnungen linker AktivistInnen, in Kneipen und Parks Zeit mit ihnen verbracht und über Politisches wie Privates geplaudert. Was ein solcher Übergriff für das weitere Leben bedeutet, will Felix L. berichten, der Maria B. kannte.
In Heidelberg wurde 2010 der Ermittler Simon B. – noch während seiner laufenden Ermittlungen – enttarnt. Später stufte ein Gericht den Einsatz als rechtswidrig ein. Durch die Klage kamen Details ans Licht, die normalerweise verborgen bleiben – zum Beispiel, wem der Einsatz überhaupt galt. Michael Dandl war eine der Zielpersonen, auch er wird von seiner Erfahrung berichten.
Komplizierter wird die Aufklärung von Spitzelfällen, wenn mehrere Polizeibehörden unterschiedlicher Länder beteiligt sind, wie im Fall des englischen Ermittlers Mark Kennedy. In Berlin kam der Journalist Matthias Monroy, der sich mit internationalen Polizei-Kooperationen zu Spitzeleinsätzen befasst, mit ihm in Kontakt. Er erzählt über die mühevolle Aufklärung bei international verwobenen Zuständigkeiten. (taz)
19.30 Uhr, Kulturhaus III&70, Schulterblatt 73, Eintritt frei
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