piwik no script img

heute in bremen„Aufklären, was im Ortsbeirat passiert“

Foto: Wikimedia Commons

Björn Fecker, 41, Mitglied der Bremischen Bürgerschaft für Bündnis 90/Die Grünen, war früher im Beirat aktiv.

Interview Moritz Warnecke

taz: Herr Fecker, warum muss der Ortsbeirat Osterholz bekannter werden?

Björn Fecker: Wir wollen Parteimitglieder und andere Interessierte darüber aufklären, was im Ortsbeirat passiert, und sie animieren, sich lokalpolitisch mehr zu engagieren.

Wo liegen denn die Aufgaben des Beirats?

Sie sind vielfältig. Im Grunde besitzt er in allen ortsbezogenen Fragen politisches Mitspracherecht. Von der Tempo-30-Zone bis hin zur Neugründung einer Schule.

Die Wahlbeteiligung in Osterholz war bei den letzten Wahlen gering. Ist der Ortsbeirat nicht nah genug an den Bürger*innenn dran?

Das würde ich so nicht sagen. Wir haben in Osterholz viele Menschen, die sich engagieren, aber auch viele Bürger*innen, die an der Armutsgrenze leben und von der Politik enttäuscht sind. Diese Sozialstruktur spiegelt sich auch in der Wahlbeteiligung wieder. Wichtig für die Zukunft ist, dass Politik insgesamt aus ihrem Elfenbeinturm herauskommt, wie dies Beiräte schon in vielen Fällen tun.

Auf welche Weise können Bürger*innen im Ortsbeirat Einfluss nehmen?

Vortrag und Diskussion, „Muss man denn alles selber machen?“: 19 Uhr, Ortsamt Osterholz

Generell gilt: Hingehen hilft immer, reden noch mehr. Alle Sitzungen des Ortsbeirats finden öffentlich statt. Man kann sich zum einen an die Parteien wenden, darüber hinaus auch selbst zur Wahl aufstellen lassen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch die Möglichkeit, als externer Sachkundiger zu Wort zu kommen.

Würden Sie sich mehr politisches Engagement von den Bürger*innen wünschen?

Ja klar. Man kann schon ein steigendes Konsumverhalten von Bürger*innen beobachten. Aber das muss auch unser Ansporn sein, sie zum Einmischen und Mitmachen zu motivieren.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen