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heute in bremen„Viel gezielte Hetze auf Youtube“

Steffen Maurer, 26, studierte Filmregie und ist seit 2013 im Videokollektiv „Leftvision“, das Proteste und Widerstand begleitet.

Interview Florian Maier

taz: Herr Maurer, der aktuelle Film Ihres Kollektivs „Leftvision“ beschäftigt sich mit der Polizeiarbeit während des G20-Gipfels. Wie ist die Idee entstanden?

Steffen Maurer: Wir haben während der Proteste schon viel gefilmt. Als wir dann gesehen haben, wie extrem die Polizeiarbeit auch nach dem Gipfel noch stattfand, beispielsweise mit öffentlicher Fahndung, war die Überlegung da, diesen Film zu machen. Die Presse hat relativ wenig über die Polizeigewalt berichtet, sondern sich viel mehr auf Berichterstattung über den schwarzen Block konzentriert. Das konnten wir bei dem Ausmaß an Polizeigewalt nicht so stehen lassen.

Sind viele im Menschen im Publikum überrascht über die Ausmaße der Polizeigewalt?

Ja tatsächlich. Viele meinten, sie hätten jetzt eine völlig andere Perspektive auf die G20-Proteste, was auch an der Berichterstattung der Presse liegt. Wir hören auch oft, dass von den Zuschauern jetzt die Polizeigesetze, die gerade immer wieder diskutiert werden, in einem anderen Licht gesehen werden.

Gab es auch Gegenstimmen aus dem Pub­likum?

Wir bekommen immer sehr große Resonanz. Unsere Filmvorführungen sind eigentlich immer dreiviertelvoll bis komplett ausverkauft. Gegenstimmen gegen die Dokumentation haben wir bisher sehr wenige gehört, trotz der Anzahl an Menschen, die unseren Film ansieht. Allerdings haben wir auch viel gezielte Hetze auf Youtube unter dem Trailer zum Film mitbekommen. Aber das war auch so die einzige negative Kritik

Wie liefen denn die Dreharbeiten beim Gipfel ab?

Filmvorführung und Gespräch „Hamburger Gitter“: 22 Uhr, Strandbühne „FLUT-Wiese“ auf der Breminale

Auch die Presse war ja Einschränkungen, die von der Polizei ausgingen, ausgesetzt. Ich war generell nur zu zweit unterwegs, weil ich auch Angst hatte, da viele Journalist*innen mit Pfefferspray attackiert oder einfach mal geschubst wurden. Manchmal wurde der Wasserwerfer gezielt auf die Kamera gerichtet.

Das klingt stark nach Einschränkung der Pressefreiheit.

Man hatte als Journalist permanent das Gefühl zu stören oder nicht willkommen zu sein. Wir leisten Arbeit für unsere Grundrechte. Das wurde bei den Protesten von Seiten der Polizei allerdings nicht so gesehen. Selbst jetzt behauptet der Sprecher noch, dass weite Teile des Polizeieinsatzes gut verlaufen wären. Da bekommt man schnell das Gefühl, dass die Polizei machen darf, was sie will.

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