heute in Bremen: „Durchmischtes Publikum“
Queerpartys Schon zum 15. Mal findet an diesem Gründonnerstag die „Queer Bunnies Party“ statt
52, betreibt die Agentur internett und veranstaltet seit 15 Jahren die „Queer Bunnies Party“.
taz: Herr Arkenau, ist es Absicht, dass die „Queer Bunnies Party“ genau am Gründonnerstag statt findet?
Arnold Arkenau:Ja, die großen QUEER-Partys (LGBT) finden immer einen Tag vor einem gesetzlichen Feiertag statt. Die „Pink Party“ fällt zum Beispiel immer auf den Pfingstsonntag. Als wir auf der Suche nach geeigneten Terminen waren, hat sich herausgestellt, dass das die einzigen Tage waren, an denen noch nichts Interessantes stattfand.
Wie sind Sie überhaupt auf die Idee für diese Party gekommen?
Angefangen hat damals alles mit der „Pink Party,“ die es jetzt schon seit 35 Jahren gibt. Die findet immer zur Eröffnung der CSD-Saison statt. Irgendwann haben wir uns dann überlegt, noch eine weitere Party zu veranstalten.
War die „Queer Bunnies Party“ damals schon als alljährliches Event geplant?
Da es damals noch sehr wenige Partys für Schwule und Lesben gab, wurden diese sehr gut angenommen. So auch die „Queer Bunnies“. Nach dem ersten Mal stand für uns fest, dass wir sie wieder veranstalten werden.
Waren die Partys früher besser besucht als heute?
Ich würde nicht sagen, dass die Partys heute schlechter besucht sind als damals. Aber wir müssen in der heutigen Zeit definitiv mehr Werbeaufwand betreiben, um im Gespräch und angesagt zu bleiben.
Woran liegt das?
Das liegt vor allem daran, dass sich die Queerszene verändert hat. Während wir früher nur in unsere Szeneschuppen gehen konnten, können Schwule und Lesben heute überall hingehen; zumindest theoretisch.
Hat sich das Publikum auch auf den Queerpartys mehr durchmischt?
Ja, man trifft mittlerweile auf ein sehr durchmischtes Publikum. Auch Heteros gehen vermehrt auf Queerpartys.
Die Party läuft unter dem Motto „Stop Homophobia!“ Gab es in diesem Jahr dazu einen besonderen Anlass?
Diese Aktion existiert bei uns seit anderthalb Jahren und ist in enger Zusammenarbeit mit der Polizei in Bremen entstanden. Viele Schwule und Lesben haben noch eine hohe Hemmschwelle, die Polizei bei Gewalttaten anzusprechen. Sven Rottenberg, Ansprechpartner für gleichgeschlechtliche Lebensweisen, und seine Kollegin, wollen hier Abhilfe schaffen.
Interview: Maximilian Schmidt
23 Uhr, Modernes
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