heute in Bremen: „Immer ein Themen-Slam“
CONTEST PredigerInnen fabulieren in St. Stefani mit Spoken-Poetry-KünstlerInnen um die Wette
taz: Frau Meyer, wie passen Religion und Wettbewerb zusammen?
Diemut Meyer: Der Wettbewerb beim Poetry-Preacher-Slam ist da, um die Spannung zu erhöhen. Wichtiger ist, dass der Spaßcharakter im Vordergrund steht.
Beim Glauben geht es eher um die Substanz, beim Poetry-Slam eher um die Performance …
Nein, ganz im Gegenteil. Der Poetry-Slam soll lebendig Inhalte und Performance verbinden und die Menschen nachdenklich machen. Das ist, was die Spannung des Ganzen ausmacht. Auch im Gottesdienst haben wir häufig diese Verbindung.
Ist der Poetry-Slam ein Wettbewerb zwischen Pastoren und Slammern oder kämpft jeder für sich?
Es sind Teams, die gegeneinander antreten. PastorenInnen gegen SlammerInnen. Jede Performance wird von einer Jury aus dem Publikum bewertet. Am Ende werden die Punkte zusammengezählt und man schaut, welches Team gewonnen hat: SlammerIn und PastorIn mit den meisten Punkten treten dann noch mal gegeneinander an. Im vergangenen Jahr haben die SlammerInnen zwar die Teamwertung gewonnen, die Pastorin konnte sich aber in der finalen Runde gegen die Slammerin durchsetzen.
Verfolgt die Veranstaltung ein bestimmtes Ziel?
Der Poets-Preacher-Slam ist immer ein Themen-Slam, der in Verbindung mit unserer gleichnamigen Kunstausstellung steht. Dieses Jahr läuft sie unter dem Namen „Make it a better place“. Mit dem Poetry-Slam soll sich noch auf einer weiteren Ebene mit dem Thema der Kunstausstellung beschäftigt werden.
Wie kamen Sie auf die Idee, einen solchen Poetry-Slam zu veranstalten?
Die Idee hatte Lisa Harder, die bei uns ihr kulturelles Jahr absolvierte. Das Konzept eines Poetry-Preacher-Slams gibt es in Deutschland an verschiedenen Standorten schon länger, aber in Bremen war sie es, die das Ganze ins Rollen brachte. Im vergangenen Jahr konnten wir den Poetry-Slam dann zum ersten Mal erfolgreich ausrichten.
interview Maximilian Schmidt
Poetry-Preacher-Slam, Kulturkirche St. Stefani, 19.30 Uhr
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