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grüne realos

Fast zu viel erreicht

Die Erleichterung bei der grünen Führungsspitze nach dem Parteitag ist groß. Parteichef Fritz Kuhn sagte gestern, der Versuch des Bundesvorstands, die Partei „nach allen Seiten hin zu integrieren“, sei erfolgreich gewesen. Der Grund für seine Zufriedenheit: In der Schlussabstimmung am Samstag sicherten etwa zwei Drittel der Delegierten die Koalition, indem sie für den Kompromissantrag des Bundesvorstands stimmten und den Bundeswehreinsatz „akzeptierten“. Mit der zurückhaltenden Formulierung konnten auch die meisten Kriegskritiker leben. Der große Versöhnungsversuch wäre allerdings beinahe schief gegangen. Denn bei der Vorauswahl der Anträge hätte sich fast ein Realo-Papier von Ralf Fücks, Daniel Cohn-Bendit u. a. durchgesetzt. Damit hätte man den Bundeswehreinsatz „gebilligt“, Außenminister Fischer deutlicher unterstützt – und die Linken verprellt. Trotz unklarer Mehrheitsverhältnisse verzichtete Fücks auf eine Auszählung – und rettete damit den innerparteilichen Frieden. LKW

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