: ghanas autoritäten
Alte und neue Herrscher
Bis heute wird die Öffentlichkeit von Ghana in Atem gehalten von den Ereignissen des 27. März, als der König des nordostghanaischen Dagomba-Volkes ermordet wurde. Täglich berichten Zeugen vor einem staatlichen Untersuchungsausschuss neue Details über die damaligen Ereignisse rund um den Königspalast von Yendi, bei denen laut offizieller Version 30 Menschen starben, nach Augenzeugen über 300. Ghanas Regierung verhängte damals über die Region den Ausnahmezustand, der Innenminister und der Minister für die Nordregion mussten zurücktreten. Der Leichnam des Königs wird noch immer vermisst.
Ins Blickfeld rückt damit die ungewöhnlich starke Stellung traditioneller Autoritäten in einem Land, das derzeit die stabilste parlamentarische Demokratie Westafrikas ist. Moderne Institutionen und traditionelle Könige existieren einträchtig nebeneinander. Am bekanntesten ist der König des mächtigen Ashanti-Volkes; aber auch im unterentwickelten Norden wie eben in Yendi haben die Könige viel Macht.
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