gedenkstätten: Bewegung im Spiel – endlich!
Noch ist nichts spruchreif, aber die Raben krähen es von den Betongerippen der Baustelle „Topographie des Terrors“: Das Kanzleramt zeigt mehr und mehr Bereitschaft, das elende Schauspiel um den Bau der Gedenkstätte zu einem guten Ende zu führen. Immer wahrscheinlicher wird, dass der Bund sich das Trauerspiel um die geniale Konstruktion des Schweizer Architekten Peter Zumthor nicht länger anschauen will, das ewige Projekt ganz übernimmt – und damit am Ende auch den Löwenanteil der Kosten schultert.
Kommentar von PHILIPP GESSLER
Und auch wenn es doch noch anders kommen sollte, ist eines schon jetzt positiv zu bewerten: Endlich bewegt sich etwas! Offenbar will der designierte Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD) sich selbst und Berlin das schönste Antrittsgeschenk machen. Endlich wird auch an einem Gesamtkonzept gearbeitet, das alle drei Gedenkinstitutionen im neuen Berlin aufeinander abstimmt – das lag schon immer auf der Hand, aber schön ist es schon, wenn es auch Wirklichkeit zu werden beginnt. Denn es passt, obwohl zunächst nicht so geplant, alles zusammen.
Dass das Land in diesem Dreiklang der Erinnerung so gut wie außen vor zu bleiben droht, ist dabei nicht weiter tragisch: Dies mag als Strafe gelten für ein selten doofes Spiel des Senats mit schöngerechneten Kosten für das Zumthor-Projekt. Und es wäre in sich logisch: Wo es um die Erinnerungskultur des ganzen Landes geht, repräsentiert in der Hauptstadt, hat die Provinzmetropole, Gott sei Dank, nicht so viel zu sagen.
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