gammelskandal: Internationale Verstimmung
Der Gammelfleischskandal in Berlin sorgt international für Verstimmungen. In großer Sorge um seine hier lebenden Landsleute hat sich ein vietnamesischer Diplomat an Behörden gewandt – genauer gesagt an das Bezirksamt Lichtenberg.
An der Herzbergstraße in Lichtenberg befindet sich der Asiamarkt Dong Xuan. Im November hatten Vertreter von Polizei, Bezirksamt und Zoll dort unter anderem eine halbe Tonne Gammelfleisch sichergestellt. Außerdem befreiten sie Karpfen aus einem völlig überfüllten Becken. Bei der Überprüfung von 71 Betrieben stellten die Behörden über 60 Verstöße fest.
Des Diplomaten Sorge gilt jedoch offenbar weniger den Kunden als den Händlern des Marktes. Der stellvertretende Bürgermeister Andreas Geisel (SPD) bestätigte der taz, „dass der Betreiber des Centers mit einem Botschaftsvertreter unseren Wirtschaftsstadtrat Andreas Prüfer (Linkspartei) zu einem Gespräch aufgesucht hat und sich dabei über die erfolgten Kontrollen beschwerte“. Nach Informationen der taz sollen sich Händler des Marktes bei ihrem Vermieter und der Botschaft über die häufigen Kontrollen beschwert haben, weil die Anwesenheit von Polizisten Kunden abschrecke.
Für Anfang März, so Geisel, hätten der Marktleiter, der Diplomat und das Bezirksamt nun einen Vor-Ort-Termin vereinbart. Was genau den Diplomaten zum Eingreifen veranlasste, ist leider unbekannt. Ein Anfrage der taz ließt die vietnamesische Botschaft unbeantwortet. Mai
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