: fakten
Die UMTS-Bieter im Profil
Deutsche Telekom: Die Mobilfunktochter T-Mobil war der einzige rein deutsche Bewerber. Das Unternehmen, das über 30 Millionen Mobilfunk-Kunden in zehn Ländern hat, hatte über seine Tochter One2One bereits in den Niederlanden und Großbritannien je eine UMTS-Lizenz ersteigert – in Spanien war es leer ausgegangen.
Mannesmann Mobilfunk: Für den deutschen Marktführer war eine UMTS-Lizenz ein Muss. Konzernmutter Vodafone AirTouch konnte sich bereits in Spanien und Großbritannien Lizenzen sichern. Der Mobilfunkriese hat rund 59 Millionen Kunden in 25 Ländern.
Mobilcom: Konzernchef Gerhard Schmid hatte schon zu Auktionsbeginn seinen Anspruch auf eine Lizenz bekräftigt. Er wollte sich nicht mehr mit seinem bisherigen Status als Wiederverkäufer begnügen, sondern wird seinen 2,7 Millionen Kunden künftig ein eigenes Netz anbieten können. Finanzielle Unterstützung bekam das Unternehmen von Partner France Télécom. Nach dem Bruch der Kooperation mit der Deutschen Telekom standen die Franzosen unter Erfolgsdruck, in Deutschland Fuß zu fassen. Durch den Kauf des britischen Unternehmens Orange hatten sie sich zuvor bereits eine britische Lizenz gesichert.
E-Plus: Gemeinsam mit dem Mehrheitsaktionär KPN Mobile und dessen Teilhaber, dem japanischen Konzern NTT DoCoMo, galt E-Plus neben den Platzhirschen T-Mobil und Mannesmann als aussichtsreichster Anwärter für eine Lizenz. KPN Mobile hat etwa 10 Millionen Kunden in fünf Ländern und war bereits aus der niederländischen UMTS-Auktion als Sieger hervorgegangen.
Viag Interkom: Der jüngste deutsche Netzbetreiber gehört zu großen Teilen dem deutschen Energie-Multi Eon und der British Telecom (BT). Eon hat aber vor wenigen Tagen angekündigt, seine Anteile an BT zu verkaufen. Die Briten verfügen bereits über UMTS-Lizenzen in Spanien und Großbritannien und sind mit 43 Millionen Kunden in 15 Ländern ebenfalls einer der Großen auf dem weltweiten Handy-Markt.
Group 3G: Die Allianz der spanischen Telefónica und der finnischen Sonera gilt als Überraschungs-Gewinner der deutschen Auktion. Experten hatten ein frühes Aus vorhergesagt. Telefónica hat bereits über 9 Millionen, Sonera etwa 2,2 Millionen Mobilfunk-Kunden. Sonera steht allerdings kurz vor der Übernahme – Interesse hat auch die Deutsche Telekom angemeldet. JU/SPI
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