: emigration
Problem Deutschland
Von ehemals fast einer Million Russlanddeutschen in Kasachstan haben im Laufe der 90er-Jahre gut 700.000 das Land Richtung Deutschland verlassen. Die wenigsten von ihnen sprechen Deutsch als Muttersprache. Da sie überwiegend russisch sozialisiert sind, werden sie in Deutschland auch für Russen gehalten. Deutschland bietet ihnen, abgesehen von einem Sprachkurs, nur dürftige Möglichkeiten zur Integration. Welche Probleme bei ihnen auftreten, ist so gut wie unbekannt: Da sie einen deutschen Pass haben, tauchen sie als Gruppe in keiner Statistik auf. Niemand weiß, wie viele von ihnen im Gefängnis sind, wie hoch die Arbeitslosenquote ist. In der Ausländerstatistik, die Grundlage vieler Integrationsbemühungen ist, sucht man die größte fremdsprachige Gruppe vergebens: Die etwa 3 Millionen Russischsprachigen in Deutschland kommen dort nicht vor. JÖRG ALBINSKY
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen