ein jahr kosovo-krieg: Der Tag: Mittwoch, 5. Mai 1999
WAFFEN, DIE MAN ATMEN KANN
Bill Clinton ist angekommen und spricht. Die Nato werde ihre Luftangriffe auf Jugoslawien „erbarmungslos intensivieren“, sagt er bei seinem Truppenbesuch im rheinland-pfälzischen Spangdahlem. Der US-Präsident will solange weiterbomben, bis Milošević sämtliche Bedingungen der Nato erfülle. Ein Diktat? Auf jeden Fall eine Drohung. Mit weit reichenden Folgen. Das intensivierte Bombardement bedeutet zum Beispiel, dass US-amerikanische Kampfjets so genannte „Spezialwaffen“ einsetzen. Hinter dem verschleiernden Begriff der Nato-Generale verstecken sich:
– Sprengköpfe aus abgereichertem Uran. Die schlagen auch in unterirdische Bunker ein. Mögliche Spätfolgen des abgeworfenen Urans: „unbekannt“.
– Mit Graphit gefüllte Bomben. Der feine Graphitstaub wird beim Einschlag des Geschosses freigesetzt und soll, vom Winde verweht, elektrische Systeme kurzschließen. Mögliche Gesundheitsschäden beim Einatmen: „unbekannt“.
Weitere Nachrichten: Die Außenminister der G-8-Gruppe grübeln in Bonn auf der Grundlage von Joschka Fischers Friedensplan über eine politische Lösung des Krieges, und die USA nehmen 453 Flüchtlinge auf. Vierhundertdreiundfünfzig. har
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